Neustadt Ute Enzenauer hieß auch mal „Uwe“

Zusammen mit ihrem älteren Bruder Thomas ist Ute Enzenauer, geboren am 18. Januar 1965, beim RC 1899 Friesenheim auf der Radrennbahn in Ludwigshafen-Friesenheim groß geworden. Zu einer Zeit, als Mädchen- oder Frauenradrennen zumindest in der Pfalz noch die ganz große Ausnahme waren. Als U. oder Uwe Enzenauer ist sie hin und wieder bei den Jungs mitgefahren. Doch schon mit 16 war alles anders geworden in ihrer Karriere. In Prag feierte sie 1981 völlig überraschend den WM-Titel. Sie war im fast 80 Fahrerinnen starken Frauenfeld die eindeutig schnellste und schlug die großen Jeannie Longo (Frankreich) und Connie Carpenter (USA). Sie war mit einer Sondergenehmigung gestartet, und es war ein Zielfotoentscheid. Für DIE RHEINPFALZ kam der Titel dann doch nicht so überraschend, stand doch irgendwann 1980 in der Zeitung: „die zukünftige Weltmeisterin“. Aber dass es so schnell gehen wird, konnte keiner ahnen. Bei den Olympischen Spielen 1984 wurde sie Achte, bei weiteren Weltmeisterschaften belegte sie die Plätze vier, sieben und 14. Aber schon mit 23 Jahren beendete sie ihre Karriere – im April 1988. Dieser Entschluss war so überraschend gekommen wie ihr Titelgewinn sieben Jahre zuvor. Es gab gesundheitliche Probleme, ihre Nerven spielten nicht immer mit, vieles schlug ihr auf den Magen. Ute Enzenauer, die Apothekenhelferin lernte und heute noch immer im Klinikum der Stadt Ludwigshafen arbeitet, hat nie aufgehört, Rad zu fahren. Sie ist auch mit fast 50 richtig fit auf dem Rad. Das wird sie dann wohl als Teamkapitänin wohl auch zu zeigen wissen. (ku/Foto: Kunz)

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