Neustadt Schullandschaft bleibt weitgehend unverändert

Trotz zurückgehender Schülerzahlen wird im Landkreis Bad Dürkheim bis zum Schuljahr 2019/20 keine Schule in Trägerschaft des Kreises geschlossen. Das bezeichnete Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) in der gestrigen Sitzung des Kreistags als bedeutendste Aussage des fortgeschriebenen Schulentwicklungsplans. Dieser wurde bei zehn Gegenstimmen von FWG und Grünen beschlossen.

Ein Hauptpunkt der Diskussion war die Zukunft der Realschule plus in Lambrecht. Ihlenfeld bezeichnete diese schließlich als „unverzichtbar“, obwohl die Schule nur zweizügig sei, also zwei Klassen pro Jahrgang hat. Die FWG-Fraktion hatte zuvor beantragt, dass die Lambrechter Schule in Kooperation mit Neustadt oder Kaiserslautern in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) umgewandelt werden solle, diesen Antrag aber nach der Ausschusssitzung zurückgezogen. Dort hatte man sich nämlich darauf geeinigt, dass mit den beiden Städten Gespräche zur „Weiterentwicklung des Schulstandorts Lambrecht“ geführt werden sollten. FWG-Fraktionssprecherin Heike Rung-Braun verbuchte dies als Erfolg. „Unsere Kritikpunkte waren nicht vollumfassend Quatsch, sondern wir haben den Finger in Wunden gelegt“, freute sich Rung-Braun. Anhand der Zahlen des Schulentwicklungsplans sei davon auszugehen, dass kein Bedarf an einer weiteren IGS besteht, argumentierte Ihlenfeld. Möglich wäre ein solches Angebot nur in Kooperation mit Neustadt oder Kaiserslautern. „Aber Neustadt hat kein Interesse“, bedauerte der Landrat. Grünen-Sprecherin Pia Werner konterte, die Neustadter Schuldezernentin Waltraud Blarr habe durchaus „großes Interesse“. Werner beantragte vergeblich, in Lambrecht eine IGS als Modellversuch einzurichten, bei der die Genehmigungskriterien „weicher“ sein sollten als dies üblicherweise der Fall ist. Erfolglos war auch der Antrag der FWG, zusätzlich zum Schulentwicklungsplan ein Konzept zur Ermittlung des Schulraum-Bedarfs zu erstellen. „In den Schulen gibt es keinen Bedarf an zusätzlichen Räumen“, versicherte Ihlenfeld. Veränderungen kündigte der Landrat indessen bei den Förderschulen an. Infolge der Inklusion – was bedeutet, dass behinderte Kinder verstärkt Regelschulen besuchen – werde die Zahl der Förderschüler zurückgehen. Nach derzeitigem Stand der Planungen solle deshalb unter anderem die Förderschule in Haßloch zu einem Förder- und Beratungszentrum werden. In einem solchen würden weniger Schüler unterrichtet und die Lehrer als Berater in anderen Förderschulen eingesetzt. (ann)

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