Neustadt Salger sensationell

„Stefan Salger und Maximilian Haider waren die emotionalen Leader in der zweiten Halbzeit“, sagte Eulen-Trainer Ben Matschke. Sa
»Stefan Salger und Maximilian Haider waren die emotionalen Leader in der zweiten Halbzeit«, sagte Eulen-Trainer Ben Matschke. Salger erzielte zwei wichtige Tore und brachte Stabilität in die Eulen-Defensive.

«Ludwigshafen.» Am Montag kam die erlösende Nachricht. Die Leidenszeit für Stefan Salger ist beendet. Mannschaftsarzt Matthias Kusma hatte dem rechten Rückraumspieler des Handball-Bundesligisten Eulen Ludwigshafen das Okay für einen Einsatz gegeben. Die frohe Kunde freute auch Trainer Ben Matschke. Denn er konnte wieder mit einen wichtigen Spieler planen. Salger hatte sich am 3. Oktober im Abschlusstraining das Band im Sprunggelenk gerissen. Es war die zweite Bänderverletzung in dieser Saison. Ungünstiger hätte der Zeitpunkt nicht sein können. Zum einen, weil tags darauf die Eulen beim TVB Stuttgart spielten – dem Ex-Klub von Salger. Von Stuttgart war der 2,07 Meter lange Salger im Sommer zu den Eulen gekommen. Zum anderen hatte sich einige Tage zuvor Azat Valiullin das Kahnbein gebrochen. Damit fehlten zwei wichtige Rückraumspieler für mehrere Wochen. Zwischenzeitlich hatten die Eulen nur noch neun gesunde Feldspieler. Wie wertvoll Stefan Salger für die Mannschaft ist, zeigte sich gestern gegen den SC DHfK Leipzig. Salger kam mit Beginn der zweiten Halbzeit. Da führten die Sachsen mit 14:10. Nachdem es im ersten Abschnitt nicht gut gelaufen war für die Eulen, wurde Matschke in der Kabine sehr laut in seiner Analyse und signalisierte Salger, dass er spielen wird. Matschke, der ein großer Befürworter für Matchpläne ist, machte aber bei Salger gestern eine Ausnahme. „Ich habe ihm gesagt, er soll Spaß haben“, sagte Matschke. Den hatte Salger dann auch. Seine Anwesenheit auf dem Feld löste einen emotionalen Schub aus. Durch die Mannschaft ging ein Ruck. Salger stabilisierte die Abwehr und trug mit zwei wichtigen Toren zum Sieg bei. Sein erster Treffer ins leere Tor war das 14:16 (37.). Dann sorgte der ehemalige Junioren-Nationalspieler mit dem 25:22 (58.) für die Vorentscheidung. „Ich habe immer an unseren Sieg geglaubt“, sagte der 22 Jahre alte Rückraumspieler. Selbst als die Eulen 1:7 zurücklagen (11.), war ihm nicht bange. „Wir geben nie auf, egal, wie es steht“, betonte Salger. Das bewies die Mannschaft gestern vor 2026 Zuschauern in der Eberthalle eindrucksvoll. Sie drehte ein verloren geglaubtes Spiel gegen Leipzig und siegte mit 27:24. „Dieser Sieg ist eine Befreiung“, sagte Salger. Er wollte nicht von einer Bestätigung oder Genugtuung sprechen, nein von einer Befreiung. Denn auf die ständigen tröstenden Worte nach Niederlagen: „Ihr habt gut gespielt und gekämpft“, hatte Salger keinen Bock mehr. Ein Sieg sei eben schöner als Loblieder. „Dafür spielen wir doch Handball. Wir wollen gewinnen“, sagte Salger. Für die Rückkehr hatte er hart an sich gearbeitet. Salger stärkte gezielt seine Schulter und seinen Rumpf. Außerdem verbesserte er seine Athletik. „Es war das erste Mal, dass ich fünf Wochen pausieren musste. Ich wollte gestärkt zurückkommen“, sagte Salger. Die Schinderei zahlte sich aus. Ein besseres Comeback konnte Salger nicht feiern. Sensationell war es. „Der Stefan hat ein super Spiel gezeigt, als er reinkam“, lobte Frederic Stüber seinen Mitspieler. „Stefan hatte einen positiven Effekt auf die Mannschaft“, sagte Trainer Matschke. Er und Maximilian Haider seien die emotionalen Leader gewesen. Aber auch das Zusammenspiel mit Jerome Müller sei klasse gewesen, sagte Matschke: „Diese Kombination tut uns gut.“

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