Neustadt Oldtimer und Schlager singende Ortsvorsteher

Die Diedesfelder müssen sich seit einigen Jahren ihren traditionellen Kerwetermin mit der Gimmeldinger Laurentiuskerwe teilen. In Diedesfeld war „die Hölle los“ – nicht nur bei der Oldtimerausstellung am Sonntag. Ruhig und beschaulich verlief das Kerwe-Wochenende in Gimmeldingen.

Oldtimer gucken konnten die zahlreichen Besucher gestern auf der Diedesfelder Kerwemeile. Die Oldtimerfreunde Diedesfeld hatten „alles was alt ist“ eingeladen und so konnten in der Kreuz- und der Von-Dalheim-Straße nicht nur Oldtimerautos, sondern beispielsweise auch Unimogs bestaunt werden. „Da brauchst Du ja einen Schuhlöffel, um hinein zu kommen“, lautete der Kommentar eines nicht mehr ganz jungen Mannes angesichts mehrerer Triumph Spitfire. Die waren nicht die einzigen Sportwagen, auch ein Porsche Baujahr 1955 war zu sehen. Gerade mal 75 PS hatte das gute Stück. Die Herzen von Oldtimerfans schlugen höher angesichts eines Uralt-MGs mit Schwiegermuttersitz, und auch die legendäre Isabella von Borgward fehlte nicht. Doch nicht nur die Oldtimer lockten während des Wochenendes viele Besucher zur Diedesfelder Kerwe. „Das ist richtig schön“, schwärmten zwei Frauen angesichts der erstmals geöffneten Weinlounge im Diedesfelder Schlössel. Rund um einen kleinen Teich konnte man hier beschaulich feiern. Sehr gut kam auch an, dass die Kaffeestube der katholischen Pfarrgemeinde auf den Kirchplatz verlegt worden war. Im stimmungsvollen Ambiente schmeckte der Kuchen nochmal so gut. Schön und liebevoll geschmückt waren auch die anderen Ausschankstellen. Ein Anziehungspunkt für jüngere Besucher waren wie immer die Konzerte bei der Landjugend. Im Ausschank des Musikvereins wurde nicht nur ein abwechslungsreiches musikalisches Programm geboten, sondern auch vom Ortsvorsteher persönlich gekochte kulinarische Spezialitäten. Der Truthahn mit Gewürztraminer schmeckte, als hätte ein Sternekoch am Herd gestanden. Informationen boten der Verein für Heimatpflege und die Ortsverwaltung. „Es kommen viele Besucher von außerhalb und stellen Fragen zur Kerwe und zu Diedesfeld“, berichteten Nicole Schwäppler und Christine Sauter. „Ganz überrascht“ war Doris Würfel, dass ihr so viele Besucher beim Malen in ihrem Freiluftatelier zuschauten. In Diedesfeld kann heute und morgen noch gefeiert werden. Am Samstagabend konnte man in Gimmeldingen auf dem Kirchplatz oder im Pfarrhof eine Sitzgarnitur für sich alleine haben, wenn man wollte. Die Laurentiuskerwe ist ein traditionelles Dorffest, doch auch feiern im edlen Umfeld wird geboten. Auf der Wiese gegenüber dem Restaurant Spinne konnten die Besucher in Liegestühlen und an weiß eingedeckten Tischen „chillen“, wie dies neudeutsch heißt. Auch hier war mühelos ein freier Platz zu finden. Recht voll war es im gemütlichen Ausschank des Weinguts Klohr. Überschaubar war die Zahl der Besucher beim „Zammesinge“ in der Meerspinnhalle. Die, die da waren, konnten mitsingen bei den bekannten Hits, die ein Duo anstimmte. Dem Mußbacher Ortsvorsteher Dirk Herber, der umgeben von einer Schar hübscher Weinhoheiten, lautstark den Uralt-Hit „New York“ mitschmetterte, gefiel es offensichtlich. Die Gimmeldinger Ortsvorsteherin Claudia Albrecht gab selbst „Stand by me“ am Mikrofon zum Besten. Für eine Veranstaltung in der Halle, die zudem Eintritt kostete, sei das Wetter zu gut, so Albrecht. Sie berichtete, dass bei der Eröffnung am Samstagnachmittag der Kirchplatz voll gewesen sei und mit dem Besuch beim Ausmotten der Kerwe und dem Aufstellen des Kerwebaums am Freitagabend war sie zufrieden. Ebenfalls zufrieden war die Feuerwehr mit dem Zuspruch zu ihrer Schlagerparty am Freitagabend. Die Schlager „aus der Dose“, die Ronny Keller auflegte, hätten ein bunt gemischtes Publikum angelockt, berichtete Feuerwehrmann Jens Wacker. Heute und morgen Abend haben nur die Gaststätten und das Weingut Klohr geöffnet. Im Weingut wird die Kerwe am Dienstag, ab 19 Uhr, wieder eingemottet. (ann)

x