Neustadt „Mit der Abwehr mache ich mir überhaupt keine Sorgen“

Hassloch. „Wir wollten Kevin Seelos und Florian Kern aus dem TSG-Spiel nehmen.“ Markus Herberg, Trainer des Handball-Oberligisten SG Saulheim, wusste nach der 20:25 (7:11)-Niederlage bei Spitzenreiter TSG Haßloch nicht so recht, ob er sich freuen oder grämen sollte.

Zwar hatte sein Team nicht gesiegt, hatte es aber dem Aufstiegsaspiranten mehr als schwer gemacht und die beiden besagten und zuletzt treffsicheren Haßlocher teilweise zu Statisten verdammt. „Bei mir zumindest ist es gelungen“, meinte ein zerknirschter Seelos nach dem Schlusspfiff zu Herbergs Zielen. Der Spieler aus dem linken TSG-Rückraum hatte es von Beginn an schwer, stand ihm der Gegenspieler quasi auf den Füßen. „Kam ich an ihm vorbei, kam der nächste Saulheimer raus“, klagte Seelos. „Die haben schon gut gedeckt.“ Da die TSG-Halblinken ausgeschaltet gewesen seien, „war unser Mittelmann sofort unter Druck“, analysierte Sebastian Schubert das Spiel. Er gehörte neben Tormann Andreas Röll und Aufbauspieler Jörn Christmann zu den herausragenden Haßlochern, die die TSG letztendlich zum Sieg führten. Die Gastgeber kamen schlecht ins Spiel, gleich der erste Angriff misslang: Matthias Röders Anspiel an Kreisläufer Andreas Zellmer kam nicht an (1.). Die Haßlocher lagen zwar meist in Führung, doch setzten sie sich nie entscheidend ab. Vor allem SG-Tormann Sebastian Brose vereitelte manchen TSG-Angriff. Als Seelos sich auf halblinker Position durchsetzte (33.), parierte er dessen Wurf ebenso wie den von Christmann aus der Rückraummitte (22.). „Wir haben uns schwer getan gegen eine robuste Abwehr“, gestand TSG-Trainer Ralf Schmitt. Und auch in der TSG-Abwehr lief es nicht immer gut. „Wir haben hinten zunächst ein bisschen das Spiel verschlafen“, sagte Christmann selbstkritisch. Er traf später nach einer Schwächephase nach der Pause aus nahezu allen Lagen. Schließlich war es aber die zu Beginn der beiden Spielhälften unaufmerksame Abwehr, die die Haßlocher zum Sieg führte. Und hinter der Abwehr hielt ein extrem gut aufgelegter Andres Röll, was zu halten war, ob beim Konter des alleine vor dem TSG-Tor auftauchenden Benjamin Kröhle (42.) oder beim frei zum Wurf kommenden Rechtsaußen Frederik Schumacher (39.). Mit 14 Paraden trug er zum Erfolg bei. In der Abwehr holten sich die Haßlocher ein ums andere Mal den Ball. „Bis auf die ersten zehn Minuten in der zweiten Hälfte standen wir gut“, meinte Schubert. „Mit der Abwehr mache ich mir überhaupt keine Sorgen“, sagte er im Hinblick auf das entscheidende letzte Saisonspiel am Samstag in Budenheim – gewinnt die TSG, steigt sie in die Dritte Liga auf. Schubert selbst zeigte sich in Hälfte zwei gegen Saulheim souverän, verwandelte die Siebenmeter. „Ich hatte schon beim Warmmachen ein gutes Gefühl, das habe ich mit ins Spiel genommen.“

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