Neustadt Markante Motive

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Zwischen 70 und 80 Zugnummern dürften es sein, die beim großen Jubiläumsumzug zum 600. Wurstmarkt am Vormarktfreitag durch die Stadt ziehen. „Es können aber auch noch ein paar mehr werden...“, ergänzte Marktmeister Roland Poh im Pressegespräch mit der RHEINPFALZ. Zusammen mit Bürgermeister Christoph Glogger und dem städtischen „Eventmanager“ Marcus Brill infomierte Poh über den aktuellen Stand der Vorbereitungen.

Knapp fünf Monate vor dem Auftakt am 9. September laufen die Vorbereitungen aufs Jubiläumsfest auf Hochtouren. Und ein Großteil der enormen logistischen Vorbereitungen, die diesmal zusätzlich zum „Normalfahrplan“ organisiert werden müssen, fällt auf den Festzug. Wobei es weniger der Gesamtaufwand ist, der Poh und seinen Mitarbeitern zu schaffen macht. Vielmehr sind es die Vielzahl der Details und Vielfältigkeit der diversen „Baustellen“, die bei einem solchen Spektakel in einen synchronischen Einklang gebracht werden müssen. „Es zeichnet sich ab, dass es richtig gut wird ...“, so Poh. Und er bezieht die Vereine, die sich beteiligen, ausdrücklich mit ein. „Auf die Vereine ist wie immer Verlass“, sagt Poh, und auch Glogger ist als Neuling angetan von deren „Superresonanz“. Vor allem erinnert Poh daran, dass die Vereine „innerhalb des Festzuges mit dem historischen Teil den anspruchsvollsten Part übernehmen“. Ziel ist es, markante Motive und Momente der Wurstmarktgeschichte darstellen zu lassen, „und das wird uns gelingen“, ist der Marktmeister überzeugt. Auf Nachfrage nennt er einige spontane Beispiele: Die Römerzeit als Ursprung des Weinbaus übernehmen – wer sonst – die „Römer“ vom Ungsteiner Weilberg, das Ursprungsjahr 1417 mit dem Kapellchen als Wallfahrtsort stellen – ebenso logisch – die Interessengemeinschaft Michaeliskapelle und der Trifter Kerweausschuss mit der Laienschauspieltruppe dar, deren Eröffnungsspiel in diesem Jahr ausfällt. Zum Hambacher Fest von 1832 schließen sich der Drachenfelsclub und das Weingut Fitz-Ritter zusammen, die mit dem Vigillienturm eine Gemeinsamkeit verbindet. Auch eine Fassade des Fasses, das Fritz Keller zum Wurstmarkt 1933 eröffnete, wird im Zug auftauchen, die Pächterfamilie Thüne hat nach Pohs Angaben die Lebenshilfe mit dem Nachbau beauftragt. Die Offene Werkstatt bringt das große Werk ihres Mitbegründers Walter Graser ins Spiel, den Wurstmarktbrunnen. Und vor allem freut sich Christoph Glogger bereits auf die Kindergärten und ihre fantasievoll umgesetzten Motive: die Elektrifizierung des Festplatzes, den jährlichen Abtransport der Bienen mit Blick auf die „Gutselständ“ und nicht zuletzt die Feuerwerke. Insgesamt an die 20 historische Momentaufnahmen dürften umgesetzt werden, schätzt Poh. Im Mai, denkt er, kann er „eine halb Zweiter optischer Glanzpunkt wird die Schaustellerparade sein, zu der die Verbände viele historische Fahrgeschäfte und Rummelbuden auffahren wollen, wie Poh sagt. (psp)

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