Neustadt Leichte Gegner gibt es nicht

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Neustadt. Leichte Gegner existieren in der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz eh nicht, mit Ausnahme des schon wieder abgeschlagenen VfR Frankenthal. Die Teams aber, die sich den hiesigen Klubs an diesem Wochenende entgegenstellen, sind das genaue Gegenteil von leicht. Sie haben ihren Platz allesamt unter den ersten Fünf des Klassements.

Südwest Ludwigshafen - VfL Neustadt (Samstag, 15 Uhr).

Bevor der Wettbewerb um den Verbandspokal begann, sagte Spielertrainer Florian Schwertl sinngemäß: Im Cup sei für einen kleinen Verein wie den VfL irgendwann Endstation, unter dem Strich koste der Wettbewerb nur Kraft. Dieser These folgend, verballerten Schwertls Schützlinge am Mittwoch abermals Körner. Sie rangen den SV Geinsheim nach 120 Minuten nieder und zogen, nach dem Triumph zuvor gegen Oppau, in die dritte Runde ein. In der Liga dagegen stockt der Motor. Vier Spiele, drittletzter Rang. Fragt sich, weshalb der VfL im Pokal Landesligisten bezwingt, in der Bezirksliga aber kein Bein auf den Boden bringt. „Wir wissen es auch nicht“, sagt Schwertls Trainerkollege Torsten Conrad. „Es fehlt die Konstanz. Wir haben eine gute Mannschaft, aber wir müssen unser Potenzial halt auch immer abrufen.“ Derzeit gestalte sich die personelle Lage schwierig, bei Südwest stünden maximal 14 Spieler zur Verfügung. Artur Knaub brummt eine Sperre ab. Der Gastgeber ist Vierter. Kurios dabei: Drei von vier Partien gewann Südwest, das Torverhältnis aber ist mit 4:6 negativ. TSG Deidesheim - SV Büchelberg (Sonntag, 15 Uhr). Auf die TSG wartet eine der zurzeit schwersten anzunehmenden Aufgaben. Mitaufsteiger SV Büchelberg wird seiner Rolle als Titelanwärter vollauf gerecht. Mit vier Siegen und einem Trefferverhältnis von 11:2 thront die Elf von Spielertrainer Yasin Özcelik an der Tabellenspitze. Jüngst fertigten die Südpfälzer die FG 08 Mutterstadt 7:2 ab. Außergewöhnliche Gegner erfordern eine besondere Herangehensweise. Auch das Abrücken von der eigenen Art des Fußballs? „Wenn man denen ins offene Messer läuft, bekommt man die Hucke voll“, sagt TSG-Trainer Michael Doll, „man muss da schon schauen, dass man defensiv extrem gut steht.“ Frage nur: Wer steht? Sechs Spieler seien in Urlaub, drei verletzt, sagt Doll. „Ich weiß nicht, wer spielt.“ Vor Wochenfrist hat es die TSG mit dem 2:5 in Freinsheim erstmals in dieser Saison erwischt. „Nach dem 1:1 sind wir eingebrochen“, sagt Doll. „Ob’s am Weinfest lag, ich weiß es nicht ...“ TSV Fortuna Billigheim-Ingenheim - 1. FC 08 Haßloch (Sonntag, 15 Uhr). Glaubt man Christian Lederle, dann blieb er auch zu Beginn der Saison im Angesicht von drei Pflichtspielniederlagen gelassen. Doch nun, da nach zwei Siegen alles wieder im Lot ist, hat sich die Laune bei ihm und der Mannschaft gebessert. „Wir hatten Anfang August nur elf, zwölf Spieler aus der ersten Garde zur Verfügung. Da ist es logisch, dass es Leistungsunterschiede gibt“, sagt der Trainer. „Natürlich weiß ich, dass diese zwei Siege jetzt nicht überzubewerten sind.“ Andreas Brill ist zurück, Kapitän Dominik Doll ebenso, Stammkeeper Kai Anschütz hütet wieder das Tor. Sicherheit gibt das allemal und, wie die Siege, Selbstvertrauen vor der Auswärtsaufgabe beim ungeschlagenen Tabellenfünften Billigheim. „Die haben eine hohe Qualität, über Jahre“, so Lederle. In der Vorsaison gelangen 08 zwei Siege. TSG Jockgrim - VfB Haßloch (Sonntag, 16 Uhr). Jockgrim? War da nicht was? Doch, da war was! Am letzten Spieltag der Vorsaison unterlag der VfB der TSG daheim mit 2:9, vergurkte den dritten Tabellenplatz. Ein motivierendes Moment für die bevorstehende Partie? „Ich wäre schon enttäuscht, wenn es nicht so wäre“, sagt Frank Lieberknecht. Seinen Urlaub genoss der Trainer nur bedingt („So ganz relaxt war ich nicht“), die Negativnachrichten aus der Heimat wollten nicht abreißen. Seit vergangener Woche ist der Coach wieder da, das Team bescherte ihm mit dem 4:1 in Queichhambach den ersten Rundenerfolg. Die Erleichterung war riesig. „Es ist wieder Zuversicht in der Mannschaft“, sagt Lieberknecht. Er stellte auf ein Sicherheit verleihendes 4-2-3-1-System um. Rückkehrer Kevin Klein belebte die Offensive. Wegen eines Kurztrips nach Paris fehlt er nun erneut. Doch ist Lieberknecht guter Dinge, auch wenn der Kontrahent bestens gestartet ist: drei Spiele, drei Siege – 13:2 Tore. |aboe

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