Neustadt Job: Wieder eines dieser Derbys ...

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Hassloch. Tobias Job, Trainer des Handball-Drittligisten TSG Haßloch, kehrt am Samstagabend an seine alte Wirkungsstätte zurück: Seine TSG-Mannschaft tritt um 19.30 Uhr in der Nordstadthalle in Schwetzingen beim Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen an. Tobias Job hat dort einst „vier schöne Jahre“ als Spieler verbracht.

In der Saison 2003/2004 ist der ehemalige Rückraummitte-Akteur mit der HG in die Zweite Liga aufgestiegen. Von den heutigen Schwetzinger Spielern kenne er noch deren Torwart Daniel Unser gut, der seinerzeit in Kronau zwischen den Pfosten gestanden habe. „Der wirkt mit seinen gefühlten 200 Kilogramm alles andere als sportlich“, erzählt Job lachend. „Aber ich denke, er ist mit ein Grund für den HG-Aufstieg in die Dritte Liga“, hebt Job die Beweglichkeit und das Reaktionsvermögen des gewichtigen 30-Jährigen hervor. Im Angriff müsse man auf die drei HG-Hauptakteure Simon Förch (Rückraum Mitte), Daniel Hideg (linker Rückraum) sowie Adrian Fritsch (rechter Rückraum) aufpassen. Der erst 19-jährige Hideg nimmt Platz drei in der Torschützenliste der Liga mit 64 Treffern ein. Auf Platz vier folgt der 23-jährige Förch (62). Hideg ist laut Martin Schmitt, Sportlicher Leiter der HG, „ein bisschen mehr als 1,90 Meter groß. Und Förch hat gute zwei Meter.“ Tobias Job weiß zudem, dass „alle drei gefühlt mit 40 Versuchen aus jedem Spiel gehen“. Er spricht von einem gefährlichen Rückraum. Die HG setzt nach eigenen Angaben auch nach dem Aufstieg „auf solide Finanzen und engagierte Jugendarbeit“. Den Spielbetrieb und die Vermarktung der Drittliga-Mannschaft organisiert eine GmbH, die 1999 gegründet worden ist. Die Mannschaft hat einen Altersdurchschnitt von nur 21,5 Jahren. „Wir wissen, dass es mit einer jungen Mannschaft Leistungsschwankungen geben kann“, sagt Schmitt. Man habe auch nur 18 Leute im Kader, drei davon könnten noch in der A-Jugend spielen. Deshalb sei trotz der guten derzeitigen Platzierung (Rang zehn mit fünf Siegen und vier Niederlagen) der Klassenverbleib das wichtigste Ziel. Job: „Die HG hat eine gute Jugendarbeit. Sie hat aber auch lange gebraucht, um die Früchte davon zu ernten.“ In der Saison 2015/2016 schaffte Oftersheim/Schwetzingen den Aufstieg. In der Saison davor hatte sie ihn auf Platz drei verpasst. Die HG-A-Jugend hat dreimal die erneute Qualifikation zur Jugend-Bundesliga verfehlt. Jetzt hat Nachwuchsleistungskoordinator Holger Löhr, ehemaliger Nationalspieler mit 95 internationalen Einsätzen, für die A-Jugend auch als Trainer die Verantwortung übernommen. „Wir fühlen uns in Liga drei pudelwohl“, erzählt Schmitt. „Es gibt fast jede Woche Derbys. Das macht Spaß.“ Eine Klasse tiefer in der Baden-Württemberg-Liga habe man deutlich weitere Fahrten zu Auswärtsspielen gehabt. „Jetzt haben wir neun Gegner, zu denen wir Anfahrten von unter einer Stunde haben.“ Ein weiterer Vorteil der vielen Derbys: Die eigenen Zuschauer fahren mit zu den Auswärtsspielen. Die Badener hatten, so schätzt deren Sportlicher Leiter, bei den Auswärtspartien in Großsachsen und Nußloch jeweils „bestimmt 150 Zuschauer von uns“ dabei. „Ich denke, wir werden auch wieder reichlich Zuschauer mitbringen – es ist wieder eines dieser Derbys“, freut sich auch Job über die Auswärtsbegegnungen in der näheren Umgebung. Als eine „spannende Aufgabe“ bezeichnet Martin Schmitt die Partie gegen die TSG. „Viele kennen Tobi noch gut“, sagt er über den Haßlocher Coach. Er findet die Pfälzer Mannschaft sportlich stark, „die TSG hat sich klug verstärkt“. Und trotz des eigenen wurfgewaltigen Rückraums sieht der Sportliche Leiter die HG „in den wenigsten Spielen als Favorit“. Sei der wurfgewaltige und groß gewachsene Rückraum der Badener auf dem Feld, werde routiniert nach vorne gespielt. „Bei einer kleineren Aufstellung wird auch mal schnell nach vorne gespielt“, erzählt Schmitt. Nach neun Saisonspielen stellt Tobias Job zufrieden fest, „dass wir als Mannschaft auftreten, dass der Teamgeist stimmt“. Eine positive Entwicklung beobachtet er bei Linkshänder Elvijs Borodovskis, der sich als treffsicherster Haßlocher derzeit mit 60 Treffern Platz sechs der Torschützenliste mit dem Hochdorfer Tim Götz teilt. „Elvijs wollten viele Zuschauer nach der letzten Saison wegschicken. Aber jetzt sieht man, dass es gut war, ihn zu behalten“, lobt Job den Letten, der sich sein Selbstbewusstsein erarbeitet habe. Am Samstag wird im TSG-Team voraussichtlich nur Dominic Hartstern (Bänderriss) fehlen. Sebastian Schubert, der nach seiner Knieverletzung in dieser Runde erst bei zwei Spielen mitgewirkt hat, „hat noch immer ein leichtes Ziehen im Knie“, werde aber dabei sein. |sab

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