Neustadt „Jeder erwartet von uns einen Pflichtsieg“

Linkshänder Martin Görge (hier gegen Plauen) ist neben Kapitän Matthias Held der dienstälteste Spieler beim SC Neustadt.
Linkshänder Martin Görge (hier gegen Plauen) ist neben Kapitän Matthias Held der dienstälteste Spieler beim SC Neustadt.

«Neustadt.» Der Tabellenführer der Wasserball-Bundesliga, B-Gruppe, SC Neustadt trifft am Samstag um 18 Uhr im Stadionbad auf den Tabellenletzten SGW Rhenania/Poseidon Köln. Auf den ersten Blick scheint die Begegnung eine klare Sache für die Mannen von SCN-Trainer Janusz Gogola zu werden.

Köln hat in bislang zwei Rundenspielen keinen Punkt geholt und ein Torverhältnis von nur 9:35 erzielt. Doch der SCN hat momentan noch Probleme, seine Torchancen zu verwerten. Dieses Dilemma zieht sich trotz der bislang guten Resultate wie ein roter Faden durch die bisherige Saison. Selbst eine Pokalsensation war gegen das A-Gruppen-Team SG Neukölln Berlin möglich. Doch wegen fehlender Treffsicherheit verlor der SCN nach einer packenden Partie im Fünfmeterschießen. Für die Fans könnte es daher am Samstag im Stadionbad etwas weniger nervenaufreibend zugehen. Was der Sturm nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringt, flutet schließlich im Wasserball dann auf das eigene Gehäuse zu. In der Abwehr allerdings überzeugt der SCN mit einer starken Centerverteidigung und mit dem überragenden Torhüter Ivan Pisk. Letztlich entscheiden jedoch die selbst erzielten Treffer über einen Erfolg. Hier möchte Coach Gogola ansetzen. „Ich versuche, bei den Spielern Überzeugungsarbeit mit dem Videostudium unserer Spiele zu leisten. Wenn sie sehen, was sie besser machen können, dann akzeptieren sie auch, was der Trainer sagt“, überlegt Gogola, durch und durch ein Pädagoge. Er unterrichtet schließlich im Hauptberuf an einer Frankfurter Schule. Von der verlorenen Pokalpartie hat er seinen Spielern bereits vermittelt, dass sie ihre Chancen mit wiederkehrenden Fehlern vermasselt haben. „Wir haben immer wieder nur hart geschossen, anstatt variabel zu spielen“, betont Gogola. Vom jetzigen Gegner Köln weiß er, dass der starke Center Igor Cagalinec oft gar nicht mit in die Abwehr zurückschwimmt. Gogola: „Hier müssen wir dann überlegen, ob wir einen ebenbürtigen Verteidiger in Manndeckung bei ihm lassen oder ob wir versuchen, den jeweiligen Angriff als Überzahlsituation abzuschließen.“ Und er mahnt: „Jeder erwartet von uns einen Pflichtsieg. Aber dieses Spiel ist noch nicht gewonnen.“ Dazu kommt, dass Köln in zwei Spielen bereits 28 Wasserverweise kassiert hat. „Das ist rekordverdächtig. Wir müssen uns also auf ein sehr robustes Spiel einstellen“, sagt Janusz Gogola. Linkshänder Martin Görge ist eine der Konstanten im Team der Neustadter. Er ist neben Matthias Held mittlerweile der Dienstälteste in der Badehose des SCN. „Der bisherige Saisonverlauf war wirklich gut, auch wenn wir tatsächlich noch Probleme mit der Chancenverwertung haben“, meint Görge. Das liege aber vor allem an den vielen neuen Spielern. So dauere es einige Partien, bis die Abstimmungsprobleme behoben seien. Die knappe Pokalniederlage hat Görge weggesteckt. „Dieses Spiel mussten wir nicht gewinnen. Aber es war eine gute Erfahrung. Wir konnten zeigen, was in uns steckt.“ Auch Aufsteiger Köln befindet sich laut Teammanagerin Heike Khalil noch in der Findungsphase. „Unser Ziel ist es, nach der Hauptrunde nicht Letzter der Tabelle zu sein, damit wir nicht direkt absteigen. Im Fokus sind bei uns die Spiele gegen Poseidon Hamburg und Mitaufsteiger Ludwigsburg. Aber wir wollen in Neustadt damit beginnen zu punkten“, sagt sie. So spielen sie SC Neustadt: Pisk, Ulrich – Tummings, Shoemaker, Mijatovic, Nicholas Jordan, Mitko Nachev, Görge, Mongrell, Härtel, Weigert, Timo Jordan (?), Nagy, Held.

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