Neustadt Hitlergruß: Angeklagter stottert Strafe ab

Landau/Lambrecht. „Sieg Heil“ brüllte der junge Mann, zeigte den so genannten Hitlergruß und sorgte im Dezember vergangenen Jahres im Kinocenter „Filmwelt“ in Landau für Aufsehen und Empörung.

Jetzt, zehn Monate später, sitzt der 28-Jährige aus dem Raum Lambrecht verschüchtert und den Tränen nahe im Amtsgericht Landau. „Es tut mir so leid, ich war schwer betrunken und weiß gar nicht, wie das passiert ist“, versichert er kleinlaut der Richterin Claudia Steinel. Er sei „nicht rechtsradikal und eigentlich ganz umgänglich“. Zunächst war dem Mann nach dem unrühmlichen Auftritt nur ein Strafbefehl wegen „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“ ins Haus geflattert. 700 Euro sollte er zahlen. Weil er die nicht hat, sondern nur Schulden aufgrund anderer Straftaten, hatte er Einspruch erhoben. Die Richterin machte ihm nun klar, dass eine Verhandlung wenig Sinn habe, da er zwar vorbestraft, aber auch voll geständig sei. Die 700 Euro könne er in Raten abzahlen. Nach kurzem Zögern zog der zerknirschte Mann seinen Einspruch zurück, womit auch die Staatsanwältin einverstanden war. „Danke“ war sein letztes Wort.

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