Neustadt Fünf von sieben wollen es nochmal wissen

Fünf der sieben Bürgermeister aus den Orten der Verbandsgemeinde Lambrecht werden bei der Kommunalwahl im Mai kommenden Jahres wieder kandidieren. Nicht mehr antreten werden die beiden Ortschefs, die der SPD angehören, der Frankenecker Jürgen Schlupp und der Weidenthaler Bernhard Groborz wollen beide nach zehn Jahren Amtszeit aufhören.

Es sei „Zeit aufzuhören“, sagt Schlupp, der acht Jahre Beigeordneter war und im kommenden Jahr zehn Jahre Bürgermeister ist. Zudem nehme das Ehrenamt Bürgermeister selbst in einer kleinen Gemeinde wie Frankeneck immer mehr Zeit in Anspruch und sei deshalb immer schwieriger mit einer Vollzeittätigkeit im Beruf zu vereinbaren. „Die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen“, berichtet Schlupp. Auch deshalb, weil „kein Nachfolger in Sicht ist“. „Zehn Jahre reichen“, meint Bernhard Groborz. Er werde im Februar 65 Jahre alt, ist seit einigen Monaten Rentner und wolle sich nun „ganz in das Privatleben zurückziehen“. „München, Bayreuth und das Pfalztheater rufen“, sagt Groborz, der begeisterter Opernfan ist und diese Leidenschaft in den vergangenen Jahren oft in den Hintergrund stellen musste. Dies obwohl er wegen seines Bürgermeister-Amts seine Arbeitszeit reduziert hatte. Ob die SPD bei der Bürgermeister-Wahl im kommenden Jahr einen Kandidaten stellen wird, sei derzeit noch unklar, so Groborz. Falls die SPD Bewerber für die Liste für die Gemeinderat benötige, sei er bereit auf einem der hinteren Plätze zu kandidieren, sei aber nicht traurig, wenn er nicht gewählt werde. „Ich werde noch einmal kandidieren“, sagt der Elmsteiner Bürgermeister Stefan Herter (SWG), der seit fünf Jahren im Amt ist. „Unser Team hat in den vergangenen Jahren einiges geleistet und wir können einiges vorweisen“, sagt Herter. Er würde die Arbeit gern fortsetzen. Zudem engagiere er sich nach wie vor gern als Bürgermeister für den Ort. Auch wenn das Amt mit Ärger verbunden sei, aber „die guten Zeiten überwiegen“, so Herter. Es werde immer schwerer das Ehrenamt Bürgermeister mit dem Beruf und mit der Familie zu vereinbaren, sagt Gernot Kuhn (CDU), der seit fünf Jahren Esthaler Bürgermeister ist. Zumal seine Kinder noch klein sind. „Ich habe mir deshalb schon meine Gedanken gemacht, ob ich noch einmal kandidiere“, verrät Kuhn. Er habe sich entschieden, noch einmal zur Wahl anzutreten. „Ich liebe meinen Ort und es gibt immer noch viel zu tun“, so Kuhn. „Ich habe immer gesagt, zehn Jahre, dann reicht es“, blickt die Neidenfelser Bürgermeisterin Sybille Höchel (CDU) zurück. Diese zehn Jahre sind 2019 vorbei. Sie werde trotzdem noch einmal kandidieren. Sie mache die Arbeit nach wie vor gern. Zeitlich sind die Bedingungen bei Höchel besser als bei den meisten ihrer Kollegen. Sie ist nicht Vollzeit berufstätig und ihr Arbeitgeber sei großzügig, wenn sie für ihr Ehrenamt freigestellt werden muss. In Neidenfels sei kein anderer Kandidat in Sicht, nennt Höchel als weiteren Grund, warum sie nun doch länger als zehn Jahre Bürgermeisterin sein möchte. Wenn die FWG ihn nominiere, werde er wieder kandidieren, sagt der Lindenberger Bürgermeister Reiner Koch, der seit zehn Jahren im Amt ist. „Es gibt noch einiges, was ich machen möchte“, so Koch. So möchte er das Beweidungsprojekt fortsetzen, die Sanierung der Trauerhalle und die Errichtung von Räumen für den Bauhof. Auch soll die Renovierung der Schule angegangen werden. Da Koch bald in Pension geht, werde er zukünftig noch mehr Zeit für Lindenberg haben. Wenn die FWG eine Liste für den Stadtrat zusammenbekomme und er von seiner Partei nominiert werde, werde er wieder kandidieren, sagt Karl-Günter Müller, der seit fünf Jahren Bürgermeister von Lambrecht ist.

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