Neustadt Briefe an die Lokalredaktion:

Wieder wird die Innenstadt bewusst von der Stadtverwaltung zu Gunsten der grünen Wiese geschädigt. Warum setzt sich die Stadtführung nicht dafür ein, die geplanten Multiplexkinos in die Innenstadt zu locken? Wäre nicht der Klemmhof mit seiner Nähe zum Bahnhof und der vorhandenen Tiefgarage geeignet oder das Karstadtgebäude mit seinen Parkdecks mit Kinos und den geplanten Attraktionen zu beleben? Auch hier ist die Anbindung an die A 65 durch die Maximilianstraße gegeben. Beide Gebäude würden sich durch einen Umbau zu einem Multi-Kulti-Tempel eignen und der Innenstadt endlich die notwendige Wiederbelebung bringen, so dass abends das Leben wieder pulsieren würde. Zurzeit ist die Innenstadt nach 20 Uhr öde und leer. Sogar die Eisdielen schließen mangels Besucher sehr früh. Denkt denn eigentlich auch mal einer an die Kinder? Da wird ernsthaft darüber nachgedacht, das Spielstraßen-Schild zwischen Peter-Koch-Straße und Kirchplatz zu versetzen, um acht Parkplätze zu gewinnen. Genau an dieser Stelle laufen aber morgens viele Kinder zur Schule – aus diesem Grund steht das Schild ja auch da. Damit Kinder einen sicheren Schulweg haben. Und nun soll das Schild an dieser Stelle weg?! Für Parkplätze?! Damit der ganze Bereich für Schulanfänger und Co. noch unübersichtlicher wird, als er es eh schon ist? Und die Autofahrer dürfen ja dann an dieser Ecke auch wieder mindestens Tempo 30 fahren. Im Ernst: Das kann doch keiner wollen. Vielleicht sollte die RHEINPFALZ auch mal darüber nachdenken, die Befragung der Dorfbewohner für ihre ansonsten gut gemachte Rubrik „Auf ein Wort vor Ort“ zu einer Uhrzeit durchzuführen, an der auch Berufstätige vorbeikommen können. Das Ergebnis wäre sicher repräsentativer. Und mehr kinderfreundliche Vorschläge gäbe es sicher auch. Bisher durfte man sich fragen: Faul? Will der OB seinen Aufgaben nicht nachkommen? Ist es ihm zu viel, gemäß seiner Verpflichtungen zum Wohle der Stadt den überfälligen und durchgeplanten, alternativlosen Tunnel in Auftrag zu geben? Feige? Wem gegenüber ist der OB eingeknickt und hat den durchfinanzierten, lebenswichtigen Tunnel ohne Not in die Hände einer Umfrage gegeben? Nunmehr ist zusätzlich zu fragen: Frech? Hat man Weichen gestellt, obwohl das Verfallsdatum der Befragung längst abgelaufen ist und die Planung zeitnah umgesetzt werden könnte? Wieso wird ein Parkhaus, das – mit Anbindung an die Gleise des Bahnhofs – an der richtigen Stelle geplant war, nunmehr genau dort hin „versetzt“, wo es einerseits die Tunnellösung unmöglich macht und nebenbei noch zum Vorwand genommen werden kann, ein paar missliebige Bäume zu fällen? Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat sich schon letztes Jahr ziemlich unbeliebt gemacht und mit der Sperrung der Ortsdurchfahrt von Frankenstein einen Vorgeschmack darauf gegeben, was eine Sperrung der Landesstraße 499 bei Frankeneck an Zusatzbelastung für Pendler, Anwohner und Umwelt nach sich ziehen wird. Schon damals war kaum nachvollziehbar, warum nicht zumindest eine halbseitige Durchfahrt umgesetzt wurde, die immerhin Umwege von locker 40 Kilometern und Mehrfahrzeiten von täglich über einer Stunde für betroffene Pendler und Anwohner nach sich gezogen hat. Wenn sich zu den nun drohenden Umleitungen auch wieder der Lkw-Fernverkehr dazugesellt, der auf der Taldurchfahrt unberechtigt die Maut prellt, kann man sich schon jetzt die Frustration und Verärgerung derer ausmalen, die getreu dem Motto „the same procedure as every year“ durch die Tiefen des Pfälzerwaldes tuckern müssen. Hier wäre es ein deutliches Entgegenkommen des LBM, auf die Allgemeinheit Rücksicht zu nehmen und umzudenken.

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