Neustadt Besondere Momente in Rom

„Allen Menschen wird zuteil, Gottes Heil“ Wer von Ihnen diesen Text kennt, wundert sich vielleicht, denn er entstammt einem bekannten Adventslied. Der Advent ist noch eine Weile hin und dennoch hat mich ein Wort aus diesem Lied in den vergangenen Wochen angesprochen: Gott will unser Heil! Manchmal zweifle ich an dieser Zusage, wenn ich erlebe, wie Menschen im Heiligen Land sich gegenseitig Unheil zufügen, wenn Christen im Irak um ihr Leben bangen müssen, wenn Flüchtlinge bei uns Ablehnung erfahren. Aber es gibt auch die Momente des Heils, die ich erfahren darf. So denke ich gerade an eine Woche zurück, in der ich mit 60 Messdienerinnen und Messdienern aus unserer Pfarreiengemeinschaft zur Romwallfahrt unterwegs war. Es sind die kleinen Zeichen des Glücks, der Zufriedenheit, die besonderen Momente, die prägen und bereichern: 50.000 junge Menschen, die mit unterschiedlicher Motivation in Rom sind, dort Gemeinschaft erfahren, sich austauschen und kennenlernen, und alle eine große Gemeinsamkeit haben: Sie lassen ihren Taufglauben konkret werden im Dienst als Ministrant in unseren Gemeinden. In der Begegnung mit anderen geschehen heilsame Erfahrungen, die sich tief einprägen für die kommende Zeit. Jede und jeder ist mit vielen Geschichten nach Hause gekommen und kann von der Zeit zehren. Es sind aber nicht nur oberflächliche Erfahrungen, die dort geschehen konnten. In den Gottesdiensten und bei der Papstaudienz wurden die Jugendlichen direkt angesprochen, sie wurden ernst genommen und wertgeschätzt. So kann ich aus eigenem Empfinden sagen, dass der Funke übergesprungen ist, dass in vielen Momenten Gefühle des Glücks und der Gottesnähe zu spüren waren. Gott will unser Heil! Auf dem Hintergrund dieser Woche kann ich dieser Zusage uneingeschränkt zustimmen. Das heutige Fest Mariä Himmelfahrt will uns diese Zusage Gottes verdeutlichen: Von Anfang an hat Gott Großes mit uns Menschen vor. Was er einst in der Geschichte mit Maria gezeigt hat, das gilt für uns alle. Wir kommen mit einem Lebensauftrag auf diese Erde und wir dürfen gewiss sein, dass Gott das Leben von uns allen will. Er will, dass wir heil sind. Heil sein bedeutet für mich angenommen zu sein, beheimatet sein, ein erfülltes Leben zu haben. Die Heilkräuter, die heute in den katholischen Gottesdiensten gesegnet werden, sind Zeichen für die Heilkraft Gottes. In der Fülle der vielen Heilkräuter steckt Gottes Fülle vom Leben. Ich wünsche Ihnen viele heilsame Erfahrungen in ihrem Leben. (Foto: Archiv)

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