Ruppertsberg Baum als Symbol der deutsch-israelischen Freundschaft

Pflanzaktion auf dem Spielplatz: (v.l.) Thorsten Veth, Misbah Khan, Herbert Latz-Weber und Peter Benoit.
Pflanzaktion auf dem Spielplatz: (v.l.) Thorsten Veth, Misbah Khan, Herbert Latz-Weber und Peter Benoit.

75 Freundschaftsbäume sollen bundesweit an die Staatsgründung Israels vor 75 Jahren erinnern. Einer von ihnen hat es nach Ruppertsberg geschafft. Doch mit dem Baum wird noch ein weiteres Zeichen gesetzt.

Bis zu zehn Meter kann sie hoch werden, die Kupfer-Felsenbirne, die ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten hat. Bevor sie allerdings ausgewachsen ist, wirkt der Strauch mehr als zierlich. Schnell wird sie aus ihrem Kunststofftopf genommen, in das frisch ausgehobene Loch eingesetzt, Erde drüber und fertig. Ein kurzweiliger Akt, aber aufgeladen mit viel Symbolkraft – davon waren die Anwesenden am Mittwoch auf dem Spielplatz in der Ruppertsberger St.-Martin-Straße überzeugt.

Unter ihnen, frisch aus Berlin angereist, die 33-jährige Bundestagabgeordnete Misbah Khan von den Grünen. Sie ist eine von 75 Abgeordneten ihrer 118-köpfigen Fraktion, die sich bereiterklärt haben, einen Baum in ihrem Wahlkreis zu pflanzen. Hintergrund ist der 75. Jahrestag der Staatsgründung Israels am 14. Mai. Auf das Projekt hatte sich die grüne Parteiführung mit der Botschaft Israels verständigt, die auch die Baumlieferungen koordinierte. Gelder für die Bäume stellte der jüdische Nationalfonds zur Verfügung. Die erste Pflanzung fand im Juni in Berlin statt, vor dem Hauptgebäude der grünennahen Heinrich-Böll-Stiftung.

Kampf gegen Extremismus

„Unser Parteivorsitzender Omid Nouripour hat uns in einer Mail darüber informiert, dass es so ein Projekt geben wird“, sagte Khan, die die Kupfer-Felsenbirne zum Spielplatz mitbrachte. Danach habe es leichte Zankereien in der Fraktion gegeben, wer alles einen Baum bekommt. „Da der Jubiläumstag der Staatsgründung jetzt schon ein bisschen her ist, muss der Baum schnell in die Erde“, ergänzte Khan. Für sie symbolisiere der Baum die tiefe Freundschaft zwischen Deutschland und Israel, die „einmalig auf der Welt ist“. Der Einsatz für jüdisches Leben sei in ihren Augen zentral, gerade im Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus.

Um einen geeigneten Ort zum Pflanzen zu finden, fragte Khan bei der Verbandsgemeinde Deidesheim nach. Vermittelt von Verbandsbürgermeister Peter Lubenau (CDU), habe sich schließlich Heiner Weisbrodt (FWG), der Ortsbürgermeister von Ruppertsberg, gemeldet. Das passende Areal auf dem Spielplatz bereitete Gemeindearbeiter Thorsten Veth vor. „Wir haben genug Muttererde platziert, damit der Baum gut wachsen kann“, sagte Veth. Für die Versorgung des Baumes ist er auch in Zukunft verantwortlich.

Kupfer-Felsenbirne für Zukunft gewappnet

Auch Herbert Latz-Weber (Grüne), Erster Beigeordnete der Verbandsgemeinde Deidesheim, und Peter Benoit (CDU), Beigeordneter der Gemeinde Ruppertsberg, zeigten sich angetan von dem Projekt. „Wir sind froh, dass es einer von den 75 Bäumen nach Ruppertsberg geschafft hat“, sagte Benoit. Der Baum stehe dafür, Konflikte zu lösen, und sei damit auch ein Symbol für zukünftige Generationen.

Herbert Latz-Weber machte darauf aufmerksam, dass die Wahl eines Spielplatzes als Standort wichtig sei. „Die Kinder wachsen sozusagen mit diesem Baum auf“, sagte er. Zudem stärke die Aktion das Gemeinschaftsgefühl. „Gerade auch für Menschen mit Migrationshintergrund unterstreiche der Baum Weltoffenheit.“

Neben der politischen Symbolik setze der Baum auch ein Zeichen fürs Klima. „Die Kupfer-Felsenbirne gilt als Baum, der hitzeresistenter ist“, erklärte Tenko-Aemilia Bauer, Mitarbeiterin in Khans Wahlkreisbüro. „Der Baum wird den Klimawandel besser aushalten.“

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