Neustadt Bahnhofsvorplatz: Anomalien rufen Fachmann auf den Plan

Wegen der Arbeiten ändern sich immer wieder die Laufwege für Fußgänger auf dem Bahnhofsvorplatz.
Wegen der Arbeiten ändern sich immer wieder die Laufwege für Fußgänger auf dem Bahnhofsvorplatz.

Seit Januar laufen die Arbeiten für den Umbau des Vorplatzes am Hauptbahnhof in Neustadt. Wie es im ersten Bauabschnitt vorangeht – und warum die Kampfmittelbeseitigung vor Ort war.

Es ist wichtiges Projekte für die Stadtentwicklung: Rund 6,5 Millionen Euro – 4,6 Millionen aus Fördertöpfen – fließen in die Umgestaltung des Areals vor dem Neustadter Hauptbahnhof, die rund zwei Jahre dauern soll. Im ersten von vier Bauabschnitten, der bis Ende April abgeschlossen seien soll, sind Arbeiten in der Bahnhofstraße sowie am nördlichen Vorplatz ab Höhe Saalbau-Eingang Richtung Kreuzung Landauer Straße/Exterstraße vorgesehen.

Dass sich etwas tut auf der Baustelle, merken Bürger und Pendler an den seit Wochen immer mal wieder angepassten Laufwegen für Fußgänger. Angefangen wurde mit der sogenannten Kampfmittelfreimessung, bei der durch Messungen, Sondierungen oder Georadartechnik sichergestellt wird, dass keine Kampfmittel mehr im Bereich der Bauarbeiten im Boden schlummern.

Experte schaut hin

Dabei seien „mehrere Anomalien geortet“, Kampfmittel bisher aber nicht vorgefunden worden, teilt Projektleiter Matthias Rößler aus der städtischen Tiefbauabteilung auf Anfrage mit. Zur Sicherheit werden die Arbeiten deshalb von einem Feuerwerker begleitet. Das ist ein Munitionsfachkundiger, der sich mit dem Lokalisieren, Entfernen und Unschädlichmachen von Munition und explosiven Vorrichtungen aller Art auskennt.

Bagger haben die an den Saalbau grenzenden Oberflächen bereits geöffnet.
Bagger haben die an den Saalbau grenzenden Oberflächen bereits geöffnet.

Zu den ersten Schritten des Umbaus gehören Rößlers Angaben zufolge der Kanalbau und der Abriss der Oberflächenbefestigung. Aktuell werde die zweite Kanalhaltung eingebracht, hieß es am Mittwoch. Verbaut wurden nach Angaben der Verwaltung bisher rund 70 Meter Stahlbetonrohr mit einem Durchmesser von 1,20 Metern. Auch die ersten Arbeiten an den Gas- und Wasserleitungen werden bereits durchgeführt.

20-Tonnen-Aufgabe

Mitte April wird es schließlich spektakulär auf der Baustelle: Dann soll ein 20 Tonnen schwere Doppelkammerbauwerk mit einem Mobilkran eingehoben werden. In diesem 5,40 Meter langen, 2,90 Meter breiten und 2,40 Meter hohen Bauwerk wird später unter anderem die Technik für das geplante Wasserspiel seinen Platz finden.

In die Baugruben werden riesige Rohre verlegt.
In die Baugruben werden riesige Rohre verlegt.

Die große Umgestaltung an dem zentralen Verkehrsknotenpunkt beschränkt sich aber nicht nur auf den Vorplatz. Bis 2027 will die Deutsche Bahn ihr denkmalgeschütztes Empfangsgebäude aus dem Jahr 1866 sanieren, und ein privater Investor baut an der Westflanke des Platzes ein Hotel mit Parkhaus.

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