Nachruf „Bürgerstifter“ der ersten Stunde: Rüdiger Liebs gestorben

Rüdiger Liebs
Rüdiger Liebs

Feinsinniger Humor und echte Begeisterungsfähigkeit für Projekte, die ihm am Herzen lagen. Wer mit Rüdiger Liebs zu tun hatte, wusste diese beiden Eigenschaften des Wahl-Neustadters zu schätzen. Am Karsamstag ist der promovierte Jurist im Alter von 84 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Mit ihm hat die Bürgerstiftung einen Mann verloren, der nicht nur Gründungsmitglied war, sondern ihr über lange Zeit hinweg ein Gesicht gegeben hat.

So manche Neustadter werden Rüdiger Liebs zum Beispiel mit dem von ihm aus der Taufe gehobenen Rathaus-Adventskalender der Bürgerstiftung verbinden. Unaufdringlich und mit viel Charme hat er es immer wieder übernommen, beim täglichen Türchen öffnen im Dezember vor Ort zu sein, das Projekt und natürlich seine Sponsoren vorzustellen und dafür zu werben. Ein Engagement, das mit dem ersten Kalender zusammen mit dem Neustadter Kunstverein begann und sich danach in Kooperation mit Gerhard Hofmann über die Motive der Künstler Janosch, James Rizzi und Annette Swoboda fortsetzte.

Vater des Spiegelwagens

Ebenso engagierte sich Liebs bei den Deckenmalereien in der Stiftskirche. Dass jeder die restaurierten Fresken ohne große Mühe unter die Lupe nehmen kann, ist auch seiner Idee zu verdanken: Ein Spiegelwagen macht’s möglich, ohne nach oben schauen zu müssen.

Nicht mehr erleben darf er nun, wie es bei einem seiner weiteren Lieblingsprojekte – „Wasser in die Stadt“ – weitergeht. Hier lag ihm vor allem das sogenannte grüne Dreieck am Herzen, also der mögliche letzte Bauabschnitt mit dem Wasserbecken an der Marienkirche und der Verbindung zum Speyerbach.

Überaus verlässlich

Menschen, die mit Rüdiger Liebs zu tun hatten, würdigen aber nicht nur seine freundliche Art und seinen Ideenreichtum. „Sehr verlässlich“ heißt es ebenso. Seine Verlässlichkeit war Grundlage dafür, dass die Zusammenarbeit auch bei Projekten mit vielen Akteuren klappte. Dass er als Jurist der Bürgerstiftung fungierte und auch die kaufmännische Leitung innehatte, versteht sich fast von selbst.

Darüber hinaus war Rüdiger Liebs sehr gesellig und interessierte sich für fast alles. Das weiß wiederum jeder, der gern in der „Herberge“ ein Glas Wein trinkt oder mit ihm auf großer Fahrt war. Wie in Neustadts englischer Partnerstadt Lincoln, wo Liebs die Historie der Stadt und die beiderseitige Freundschaft genoss.

Spende statt Blumen

Die Trauerfeier wird am Dienstag, 18. April, 12.30 Uhr, in der Neustadter Stiftskirche abgehalten. Danach wird er auf dem Friedhof Haardt beigesetzt. Statt Blumen bittet die Familie um eine Spende für die Bürgerstiftung (Sparkasse Rhein-Haardt, IBAN DE60 5465 1240 0005 1864 08). Rüdiger Liebs hätte das gefallen. ahb

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