Neustadt Auch die Feuerwehr macht mit

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Die Partnerschaft zwischen der Verbandsgemeinde Deidesheim und dem polnischen Byczyna (deutsch: Pitschen) in Schlesien ist keine besonders spektakuläre. Die Anzahl der gegenseitigen Besuche ist relativ gering. Dafür aber hält diese Partnerschaft immerhin schon bald 15 Jahre. Und sie beschränkt sich keineswegs auf die Verwaltungen. Auch die Feuerwehr und Vereine machen mit.

Bartholomäus Stiburski aus Meckenheim ist ein Mann der „ersten Stunde“. Der 43-jährige Kaufmann, geboren in Danzig, hat sich von Anfang an für die Partnerschaft eingesetzt, die auf eine Verbindung zwischen dem Landkreis Bad Dürkheim und dem Kreis Kluczbork (Kreuzburg) folgte. Auch Haßloch ist eine Partnerschaft mit der Gemeinde Wolczyn eingegangen. Stiburski, offiziell von der Verbandsgemeinde Deidesheim mit der Pflege dieser Partnerschaft beauftragt, war auch jetzt im Herbst dabei, als Peter Lubenau als neuer Bürgermeister der Verbandsgemeinde Deidesheim in Byczyna seinen Antrittsbesuch machte und sich mit seinem Amtskollegen Witold Hill über die Zukunft dieser Gemeindefreundschaft verständigte. Man war sich einig, dass im nächsten Jahr das 15-Jährige Bestehen der Partnerschaft in Deidesheim gefeiert werden solle. Zuerst kommt aber noch eine Delegation aus Schlesien zum ersten Adventswochenende nach Deidesheim. Dann werden die Polen vor der Verbandsgemeindeverwaltung Landestypisches anbieten. „Das sind Würste, Honig, Met, aber auch Keramik“, weiß Stiburski. Die Gegend von Byczyna sei landwirtschaftlich geprägt. Es werden Raps und Mais angebaut. Es gibt auch Tourismus dort, wenngleich er anders gelagert ist als in Deidesheim, nicht auf Sternehotels und Wein ausgerichtet ist und sein kann. „Man setzt auf Agrotouristik“, berichtet Stiburski. Es gibt also Landwirte, die Gästezimmer anbieten. Überhaupt sieht der Partnerschaftsbeauftragte so manche Parallele zwischen den befreundeten Gemeinden. Auch Byczyna ist wie die Verbandsgemeinde Deidesheim keine einzelne Großgemeinde. Sie setzt sich aus 21 Orten zusammen, die insgesamt rund 15.000 Einwohner zählen. Byczyna hat eine interessante Vergangenheit, eine Altstadt und Türme. Eine Ritterfestung wurde nachgebaut, in der Festspiele stattfinden. Kontakte von der Verbandsgemeinde nach Polen gibt es auf verschiedenen Ebenen. Zum Beispiel über die Feuerwehr. Drei Fahrzeuge, die die Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Deidesheim ausgemustert haben, tun in Polen noch immer ihren Dienst. „Sie werden dort gut erhalten und gepflegt“, weiß Stiburski. Jugendfußballer des TuS Niederkirchen waren dort zu einem Turnier. Und es bieten sich auch Beziehungen des Angelsportvereins der Verbandsgemeinde Deidesheim zu einem Verein in der polnischen Gemeinde an. 932 Kilometer sind es von Deidesheim nach Byczyna. Aber bis 25 Kilometer vor Byczyna kann man auf der Autobahn fahren, erläutert der Partnerschaftsbeauftragte, warum eine Fahrt dorthin keine große Strapaze mehr sein muss. Für die Fußball-Europameisterschaft, die im Jahr 2012 in Polen und der Ukraine ausgetragen wurde, sind die Straßen in Polen gut ausgebaut worden. So kam die kleine Deidesheimer Delegation auch in einem Neunsitzerbus in einer Tagesreise gut dort an. |ff/Foto: frei

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