Neustadt Alles neu im Feuerwehrhaus

Es war die größte Investition im Haushalt der Verbandsgemeinde Maikammer, bevor diese zwangsweise der Verbandsgemeinde Edenkoben eingegliedert wurde: die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses Maikammer. Im Sommer wird die Maßnahme fertig, kündigt der Edenkobener Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé an.

Die Kosten für die Erweiterung werden auf 515.000 Euro geschätzt. „Wir haben noch 300.000 Euro in den Haushalt 2015 dafür einstellen müssen“, so Gouasé. In der Erweiterung steckt darüber hinaus viel Eigenleistung der Maikammerer Feuerwehr: „Rund 3000 Stunden haben die Wehrangehörigen eingebracht“, sagt Gerd Ruf, der Maikammerer Wehrführer. So haben sie beim 30 Jahre alten Gebäude vor Beginn der Bauarbeiten einen Teil des Abrisses erledigt, Fenster ausgebaut, später den Schulungsraum verputzt, das Dach gedämmt. Eine Schrankwand im Schulungsraum wollen sie auch noch einbauen. Diese Eigenleistungen hätten einen Wert von rund 90.000 Euro, freut sich Gouasé über dieses Engagement. Deswegen nehme er auch eine Verzögerung im Zeitplan – der Anbau sollte ursprünglich im Winter fertig werden – gerne in Kauf. Denn wie so oft bei älteren Gebäuden: Die Notwendigkeit mancher Arbeiten stellte sich erst bei der Sanierung heraus. So wurde auch die Elektrik komplett erneuert. Grund für die Erweiterung war vor allem die Sicherheit der Feuerwehrleute. Bisher müssen sie sich beispielsweise in der Fahrzeughalle, direkt neben den Fahrzeugen umziehen. Da geht es nicht nur eng zu, sie müssen auch die Abgase der Dieselfahrzeuge einatmen, wenn sie sich zum Einsatz fertigmachen. Wenn die Erweiterung abgeschlossen ist, gibt es einen eigenen Raum zum Ankleiden. In der Halle stehen dann nur noch die Fahrzeuge. Es wird 60 Spinde für die Feuerwehrleute geben. Nicht zu viel, denn die Maikammerer Ortswehr zählt 57 Aktive, darunter drei Frauen. Das Gebäude wurde nach Süden und nach Osten erweitert nach den Plänen von Architekt Ludwig Weissbrod. Im Erweiterungsbau befindet sich im Erdgeschoss der neue Ankleideraum mit Toilette, im Obergeschoß ein Raum für die Jugendfeuerwehr. Die 16 Jungen und Mädchen können sich künftig dort treffen. „Bisher mussten sie ihre Jugendfeuerwehrkleider immer mit nach Hause nehmen“, weiß Gerd Ruf. Jetzt bekommen sie auch eigene Spinde. Gute Bedingungen für den Nachwuchs sind auch Gouasé ein Anliegen: „Wir setzen in der Verbandsgemeinde Edenkoben auf eigenständige Ortswehren und die Jugendarbeit.“ Der Schulungsraum, ebenfalls im Obergeschoß, wird komplett erneuert. Darin steckt besonders viel Eigenleistung der Wehrleute. In der Fahrzeughalle stehen vier Wagen: Das größte ist das Löschgruppenfahrzeug. Auf ihm befindet sich auch die technische Ausrüstung, die zur Hilfe bei Verkehrsunfällen benötigt wird. Dazu kommen das Mittlere Löschfahrzeug, das Einsatzleitfahrzeug und ein Mannschaftstransportwagen. Während die Einsatzleitzentrale in Edenkoben ist, steht der Einsatzleitwagen zentral auch für die übrigen Orte der Verbandsgemeinde in Maikammer: Er war im Vergleich zu Edenkoben moderner ausgestattet. Maikammer ist einer von vier Feuerwehrstützpunkten in der Verbandsgemeinde neben Edenkoben, Gommersheim und Edesheim. Abends und nachts hat Maikammer genug Leute für die Einsätze. Tagsüber reicht es für die meisten Einsätze auch, aber dann werden die Kirrweilerer Wehrleute mit alarmiert, berichtet Gerd Ruf. Denn viele Feuerwehrleute arbeiten außerhalb. Seit der Fusion der Verbandsgemeinden am 1. Juli 2014 kann die Maikammerer Wehr die Serviceeinrichtungen der Feuerwehr Edenkoben mit benutzen wie die Schlauchwaschanlage, die Kfz-Werkstatt und die Wartung der Atemschutzgeräte. In der Wehrleitung der Verbandsgemeinde Edenkoben sind mit Peter Breitner und Markus Räuchle zwei Maikammerer vertreten. Nach dem kürzlichen Tod von Wehrleiter Heinz Fruth wird die Wehrleitung im Juni neu gewählt. (ff)

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