Neustadt Ärger über Vandalismus in Kita Haardt

Das Spielhäuschen wurde schon demoliert.
Das Spielhäuschen wurde schon demoliert.

Flaschen im Freigelände, Scherben im Sandkasten, über den Zaun geworfene Bänke: Vandalen sorgen für Schäden an der Kita in Haardt. Die Leiterin ist genervt und hofft auf Unterstützung der Anwohner.

Mandelring, Haardt: Viel schöner geht es in Neustadt eigentlich nicht. Schöne Häuser, ein Panoramablick über die Rheinebene und überall Weinberge. Den 77 Kindern, die hier die städtische Kindertagesstätte (Kita) Haardt besuchen, geht es gut auf dem idyllisch gelegenen Gelände. Es gibt einen großen Außenbereich zum Spielen und Toben. Allerdings wissen auch Menschen die Ecke zu nutzen, die dort eigentlich nichts zu suchen haben.

Kita-Leiterin Sabine Fetzer beklagt regelmäßigen Vandalismus. „Die Fälle gibt es überwiegend nach Weinfesten, häufen sich aber, und dieses Jahr ist es besonders extrem.“ Daher müssten der Hausmeister und das elfköpfige Kita-Team montagmorgens immer erst einmal alles absuchen. „Wir finden Flaschen und Gläser, und was ganz schlimm ist: Scherben.“ Vor allem diese seien ein echtes Problem, da durch sie die Verletzungsgefahr für die Kinder besonders groß sei. „Wenn sie im Sand buddeln oder herumrennen.“ Fetzer hat aufgrund der Funde mit ihrem Kita-Team entschieden, „dass wir die Kinder nicht mehr barfuß laufen lassen“. Für den Nachhwuchs sei das einerseits „sehr schade“ und andererseits eine Einschränkung im Kita-Konzept, „denn das Barfußlaufen ist wichtig für die Muskulatur und die Sinneswahrnehmung“.

Regelmäßige Kontrollen

Eine Lösung für das Problem zeichne sich noch nicht ab. Dabei hat Fetzer nach einem Vorfall schon Anzeige bei der Polizei erstattet und auch Ortsvorsteherin Silvia Kerbeck sowie die Stadtverwaltung informiert und eingebunden. Die Pressestelle der Stadt bestätigt auf Anfrage: „Es gibt immer mal wieder Vandalismus-Probleme.“ Dem Ordnungsamt sei in mehreren Fällen in den vergangenen Wochen „unbefugtes Betreten des Kita-Geländes“ gemeldet worden – es seien aber auch andere Kitas in der Stadt betroffen. Die Informationen und Beschwerden seien an den Kommunalen Vollzugsdienst (KVD) und die Polizei weitergegeben worden. „Der KVD erhielt einen Kontrollauftrag, leider haben diese Kontrollen bisher keine Erkenntnisse gebracht“, so die Pressestelle.

Die Tafel im Außenbereich kann bemalt werden, wird aber immer mal wieder abgebrochen.
Die Tafel im Außenbereich kann bemalt werden, wird aber immer mal wieder abgebrochen.

Mauer ums Gelände?

Fetzer weiß, dass das gut geschützte und idyllische Kita-Gelände insbesondere auf junge Menschen, die mal feiern wollen, anziehend wirke. Aber was nicht hinnehmbar sei: „Wenn dann alles voller Scherben ist und unsere Sachen demoliert werden.“ Immer wieder landeten die Spielzeughäuser hinterm Zaun oder fehlten Stücke an den Blumen-Kreidetafeln. Die Bänke seien schon ausgetauscht worden. Fetzer kann viele Beispiele aufzählen und versteht nicht, warum diese Zerstörungen sein müssen. Dass das Gelände über den kleinen Zaun gut erreichbar sei, sei klar. „Aber es ist alles abgeschlossen und das Betreten somit Hausfriedensbruch.“ Helfen würde einzig eine hohe Mauer: „Aber sollen wir wegen so ein paar Vandalen die Kinder einsperren?“

Fetzer sagt, sie bringe das Thema an die Öffentlichkeit, damit die Anwohner und Bürger von Haardt vom Problem erfahren und vielleicht auch ein Auge aufs Gelände haben. Die Ortsvorsteherin helfe auch: „Sie will unseren Appell im Schaukasten aushängen.“ Es gehe ihr einfach darum, dass die Kita-Gemeinschaft wieder in Ruhe arbeiten könne. Die Kinder beschäftige es auch, wenn immer wieder über Vandalismus gesprochen werde. „Wir haben ihnen beigebracht, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie etwas finden. Und wir erklären ihnen, was es für Dinge sind.“ So etwa, als ein Kind einen Tampon im Gebüsch entdeckte. „Ich finde das alles ärgerlich und unnötig“, so Fetzer.

Am Samstag findet auf dem benachbarten Dorfplatz das Sommerfest der Fördergemeinschaft Haardt statt. Fetzer hofft, dass alles gut verläuft und sie und ihre Kollegen am Montag nicht wieder Müll aufsammeln und Schäden beseitigen müssen. „Das muss doch alles eigentlich gar nicht sein“, so die Kita-Leiterin.

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