Buga23 Bundesgartenschau: Premierenfahrt mit der Seilbahn
Etwas mulmig ist mir schon, als ich in der Kabine der Seilbahn Platz nehme und sich diese in Gang setzt. Es ist meine erste Fahrt mit einer Seilbahn und meine Höhenangst trägt sicher nicht zu einem außerordentlichen Wohlbefinden bei. Aber es muss sein, schließlich möchte ich beide Parks der geteilten „Buga23“ sehen.
Die Türen schließen sich, während sich die Kabine vom Spinelli-Gelände, das auf einem alten Militärgelände liegt, in Richtung Luisenpark fortbewegt. Ehe ich mich versehe, befinde ich mich in gut 20 Metern Höhe. So richtig wohl fühle ich mich nicht, als meine Kollegen und ich mit rund 23 Kilometern pro Stunde fortbewegt werden. Es ist warm und es ruckelt auf der genau 2049 Meter langen Strecke.
Weniger wacklig dürfte es für die Passagiere des Aerobusses gewesen sein. Die Seilbahn der „Buga23“ ist so etwas wie eine Hommage an den Aerobus, also die Schwebebahn, die bei der Bundesgartenschau 1975 in Mannheim zum Einsatz kam. So ähnlich die Idee dahinter ist, so verschieden war dann aber die Umsetzung. Während die insgesamt 64 Kabinen der Seilbahn über den Kleingartensiedlungen und Feldern von Mannheim unterwegs ist, fuhren die „Aerobusse“ zwischen den Wohnhäusern. Damals dürften die Einblicke, die die Passagiere erhaschen konnten, etwas intimer gewesen sein als heute. Der eine oder andere Blick, wanderte dann sicher auch Mal in die Schlafzimmer der Mannheimer Bewohner.
Auch mein Blick schweift umher. Nicht in die Wohnhäuser, sondern auf den Neckar, den Olympiastützpunkt sowie die Stadt selbst inklusive Wasserturm. Vom Spinelli-Gelände sieht man dann nur noch wenig. Dabei hat dies durchaus etwas zu bieten, wie ich beim Rundgang durch den Spinelli-Park vor der Seilbahnfahrt, sehen konnte. Vorbei an der U-Halle für Blumenschauen, dem Holzpavillon und einer Ausstellung für Grabsteine wurde die kleine Tour durch einen heftigen und stürmischen Regenschauer unterbrochen.
Nach einigen Minuten hatte sich die Wetterlage wieder beruhigt, sodass wir bei strahlendem Sonnenschein in die Kabinen der Seilbahn gestiegen sind. Und es sollte sich lohnen. Die Aussicht auf die Ortschaften und Wälder lässt mein mulmiges Gefühl fast verfliegen. Aber auch nur fast. Es wackelt immer wieder während der achtminütigen Fahrt. Vor allem dann, wenn die insgesamt zehn Stützpfeiler passiert werden. Doch bald habe ich es geschafft.
Wir überqueren das chinesische Teehaus und kommen im Luisenpark an. Dort führen wir unseren Rundgang fort. Beginnend beim Südamerikahaus, der Großvoliere und dem zukünftigen Pinguingehege, geht es zurück zur Seilbahn – und in die Kabine. Diese bringt uns sicher zurück auf das Spinelli-Gelände.
Die zweite Fahrt ist dann auch für mich etwas entspannter als die erste. Wahrscheinlich wird es nicht die letzte Seilbahnfahrt für mich gewesen sein. Vor allem der Ausblick – auf der einen Seite Mannheim und auf der anderen der Odenwald – ist beeindruckend.