Ludwigshafen Zurückhaltende Ziele

«FUSSGÖNHEIM.» Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim hat vier Stammkräfte verloren und fast nur junge, unerfahrene Spieler geholt. Kein Wunder, dass Trainer Jan Kamuf angesichts dieses Umbruchs die Erwartungen zurückschraubt.

Jan Kamuf, der Coach des ASV Fußgönheim, hat seine Arbeit als Trainer am Stützpunkt Heidelberg/Leimen nach fünf Jahren beendet. „Es war eine tolle Erfahrung, aber der Zeiteinsatz ist mir zu hoch. Wenn ich dann noch Sichtungen und Fortbildungen addiere, ist die Aufgabe zu aufwändig geworden“, erklärt der Coach seine Entscheidung. Die gewonnene Zeit investiert der junge Vater in gemeinsame Aktivitäten mit der Familie und in den ASV Fußgönheim. Beim Verbandsligisten dürfte er in der bald beginnenden Runde voll gefordert sein. Die beste Saison in der Vereinsgeschichte macht Lust auf mehr, aber es dürfte schwer werden, das Ergebnis der vergangenen Spielzeit zu wiederholen, geschweige denn zu verbessern. Deshalb formuliert Kamuf das Saisonziel auch sehr zurückhaltend: „Es sind viele neue und junge Spieler zu integrieren. Deshalb streben wir mehr als 40 Punkte und einen Tabellenplatz im einstelligen Bereich an.“ Seine Begründung: Die Liga ist mit drei Oberliga-Absteigern und einigen weiteren ambitionierten Teams in der Spitze stärker geworden. Da wäre die Wiederholung von Platz drei überraschend. Kamuf hat ein Faible für junge Spieler. Vom derzeit 27 Spieler umfassenden Kader, der noch ausgedünnt wird, sind 18 Akteure 22 Jahre alt oder jünger. Viele der neu gekommenen Kicker sind nur Kennern der Szene bekannt. „Es ist völlig klar, dass nicht alle den Sprung in die erste Mannschaft schaffen werden. Aber alle haben die Chance dazu. Unsere Aufgabe ist es, die Spieler, die gerade der Jugend entwachsen sind, an den Männerfußball heranzuführen“, erklärt der Übungsleiter. Er hat derzeit zwei Trainingsgruppen gebildet. Kamuf kümmert sich um die erprobten Kräfte, arbeitete viel taktisch. Der erfahrene Co-Trainer Axel Bischoff nimmt die Neuen und die Akteure, die Nachholbedarf haben, unter seine Fittiche. „Aktuell ist der Konkurrenzkampf groß, die Etablierten spüren den Druck der Jungen“, hat der Coach erkannt. Von den Neuverpflichtungen habe Steffen Burkhard (33) bisher am meisten überzeugt. Von denen, die schon da waren, habe Nathaniel Esslinger (20) „bisher eine überragende Vorbereitung abgeliefert“. Der ehemalige Schifferstadter ist der Typ Spieler, den der Trainer bevorzugt. Beweglich, auf vielen Positionen einsetzbar und enorm schnell. Hohe Geschwindigkeit soll weiter ein Merkmal des Fußgönheimer Fußballs sein. Ganz besonders freut sich Kamuf über die Rückkehr von Fisnik Myftari (30). Der defensive Mittelfeldspieler, hat seinen Kreuzbandriss auskuriert.