Hockey Wachablösung bei Talentförderung

Heiner Dopp bleibt den Hockeyplätzen in der Region erhalten. In Frankenthal und Speyer trainiert er weiterhin den Nachwuchs.
Heiner Dopp bleibt den Hockeyplätzen in der Region erhalten. In Frankenthal und Speyer trainiert er weiterhin den Nachwuchs.

Nach 32 Jahren ist Schluss: Am 1. Mai geht Heiner Dopp (65) als Trainer beim Hockeyverband Rheinland-Pfalz/Saar in Rente. Betreut hat er dort in den vergangenen Jahren die männliche U14 und U16. Seine Nachfolger übernehmen die Jobs in einer schwierigen Zeit für das Hockey in Rheinland-Pfalz. Die Musik spielt künftig auch in Ludwigshafen.

Christian Trump, Eike Bumb, Niklas Meinert, Patrick Hablawetz, Nils Grünenwald, Lukas Pfaff, Fabio Bernhardt – es ist eine illustre Liste an Spielern. Sie alle haben eins gemeinsam: Irgendwann sind sie in der Jugend durch die Schule von Landestrainer Heiner Dopp gegangen. Herausgekommen sind etliche Länderspiele und Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene.

Beim Blick auf die aktuelle Situation des Hockey-Nachwuchses im Land wird Dopp im Gespräch etwas nachdenklich. Seine Philosophie sei es gewesen, die Talente an einem Standort zu konzentrieren. Daran habe es auch Kritik gegeben. Auf der anderen Seite sei er damit mit dem Dürkheimer HC mehrmals deutscher Meister geworden. Das Problem mittlerweile: Den Vereinen fehlt vor allem die Quantität an Talenten. „Das Dilemma zeigt sich beim DHC, der in der männlichen B-Jugend eine Spielgemeinschaft mit dem TFC Ludwigshafen eingehen muss. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der DHC mal keine eigene B-Jugend hatte“, sagt Dopp, der 286-mal das Nationaltrikot trug.

In Frankenthal sei die Lage bei der TG entspannt. Da könne man den Jugendlichen auch die Möglichkeit bieten, nach der Jugend in der Ersten (Halle) respektive Zweiten Bundesliga (Feld) zu spielen. Die Abstiege der DHC-Herren in den vergangen Jahren hätten da nicht geholfen.

Abwärtsschwung

Und so habe es in den vergangenen Jahren einen Abwärtsschwung im Landeshockey gegeben. Auch, weil die Konkurrenz stärker geworden ist: „Neue Trendsportarten, Computer, verändertes Freizeitverhalten, und die Kinder wollen sich nicht an Vereine binden“, zählt Dopp, der in Meckenheim wohnt, Ursachen auf. Da gelte es, gegenzusteuern.

Gemacht werden soll das über „mehr Lehrgänge, mehr mit den Spielern arbeiten, mehr Vergleichsspiele“, erläutert Dopp, der sich um die männliche U14 und U16 gekümmert hat. Das liegt dann allerdings nicht mehr in seiner Verantwortung. Für die männliche U14 des Landesverbands wird Max Vogel (TFC Ludwigshafen) verantwortlich sein, der von seinem Bruder Tom sowie Torwarttrainer Martin Fink (Bad Dürkheim) unterstützt wird. Der Stützpunkt wandert von Dürkheim auf die Parkinsel nach Ludwigshafen.

Um die U16-Auswahl werden sich Daniel Radmann und Alexander Kempf (beide TG Frankenthal) kümmern. Radmann trainiert außerdem noch die Zweite Herrenmannschaft der TG. Hier soll das Training weiter auf der Anlage des DHC stattfinden.

In beiden Auswahlteams gebe es das genannte Problem: „Wir haben zu wenige Spieler“, hadert Dopp. In anderen Landesverbänden wie Baden-Württemberg oder Bayern könne ein U-Team mit einem Jahrgang bestückt werden. „Wir haben in der U14 die Jahrgänge 08, 09 und auch schon 10. Ähnlich ist es bei der U16.“ Da sei man im Vergleich nicht wettbewerbsfähig. Heiner Dopp wird die Entwicklung der beiden Teams selbstverständlich weiterverfolgen. Ständig beim Training vorbeischauen und Ratschläge geben, das ist nicht seine Sache. Er freut sich darauf, jetzt mehr Freizeit zu haben, die er mit Frau und Familie verbringen will. Ganz weg vom Hockeyfenster ist er nicht. Bei der TG Frankenthal trainiert er weiter die U16, beim HC BW Speyer die U14.

Max Vogel vom TFC Ludwigshafen ist Dopp-Nachfolger.
Max Vogel vom TFC Ludwigshafen ist Dopp-Nachfolger.
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