Ludwigshafen Vorbereitung wird zum Horrorszenario

SCHIFFERSTADT. Bevor bei Fußball-Verbandsligist Phönix Schifferstadt konkrete Saisonziele formuliert werden können, gilt es, Rückschläge zu verarbeiten. Die gut vierwöchige Vorbereitung geriet zum Horrorszenario. Reihenweise fielen Spieler mit schweren Verletzungen aus. Die neuen Akteure erwischte es.

Kai Müller ist so etwas wie der Königstransfer der Schifferstadter. Der 24 Jahre alte Offensivspieler war Publikumsliebling beim Oberligisten Arminia Ludwigshafen und passt mit seiner Spielweise ideal zu den anderen Angreifern. Der flinke und bewegliche Müller ist in einem Zwei-Mann-Sturm an der Seite von Spielertrainer Marc Lautenschläger ebenso vorstellbar wie als quirliger Flügelstürmer. Das wäre eine Alternative, wenn mit einem Stürmer agiert wird oder wenn mit Lautenschläger und Bastian Keller die wuchtige Sturmvariante präferiert wird. „Kai ist ein Spieler, der in die Schnittstellen der gegnerischen Viererkette stoßen kann, der freie Räume erkennt und auch im Abschluss stark ist“, sagt Lautenschläger. Doch das ist vorerst Makulatur. Müller hat sich im Testspiel in Bundenthal schwer am Knie verletzt. Die endgültige Diagnose steht noch aus. Es besteht der Verdacht auf Kreuzbandriss. Müller wird auf jeden Fall monatelang fehlen, im schlimmsten Fall ist die Saison für ihn gelaufen. Das ist ein schwerer Schlag, zumal sich auch andere Akteure, die die Schifferstadter verpflichteten, verletzt haben. Innenverteidiger Fabian Sombetzki und Mittelfeldspieler Marcel Mappes, beide vom künftigen Ligarivalen Südwest Ludwigshafen gekommen, zogen sich am dritten Tag der Vorbereitung jeweils einen Bänderriss im Knöchel zu. „Vielleicht können sie in zwei Wochen mit dem Lauftraining beginnen“, hofft der Coach. Die komplette Vorbereitung haben sie auf jeden Fall verpasst. Auch Markus Bussek, der dritte Südwestler, fehlt auf unbestimmte Zeit. Den „Sechser“ plagt eine Blessur am Syndesmoseband. Das Training musste er wieder abbrechen. Bleibt Bastian Keller, ein Stürmer mit Brecher-Qualitäten. „Er läuft wieder und müsste in zwei Wochen fit sein“, hofft Lautenschläger. Phönix hat fünf Akteure aus höheren Klassen geholt, zum Saisonstart läuft keiner auf. „Wenn alle gesund wären, würde ich uns stärker einschätzen als in der vorigen Saison“, sagt Sportchef Jürgen Grimm. Das Team dürfe sich von diesen Nackenschlägen aber nicht runterziehen lassen. Grimm baut darauf, dass die vielen jungen Spieler im Team einen weiteren Entwicklungsschritt machen. „Mittelfristig bleibt die Verbandsliga unser großes Ziel. Aber das lässt sich nicht planen“, verdeutlicht der Sportliche Leiter. Vorerst müssen es also die „Alten“ richten. Der einzige externe Zugang, der übrig bleibt, ist Dennis Klein, der aus der A-Klasse kam und eine Alternative für die Innenverteidigung ist. Von den fünf A-Junioren sind die Offensivkräfte Cedric Arnold und Mert Hizarci am weitesten. Zudem wartet Phönix, das künftig vom neuen Kapitän René Reichert aufs Feld geführt wird, mit einer Überraschung auf. „Joachim Bohrer hat den krankheitsbedingten Ausfall von Kevin Rebholz genutzt und steht vorerst im Tor“, legt sich Lautenschläger fest. (thl)

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