Ludwigshafen Viel Platz für Eltern und Kinder

Eine neue Stätte zur Förderung junger Familien ist gestern in der Gartenstadt eröffnet worden. Im Eltern-Kinder-Kompetenzzentrum – kurz „Elkiko“ – sollen Mütter und Väter mit bis zu drei Jahre alten Kindern betreut und unterstützt werden. Träger des Projekts sind die Ökumenische Fördergemeinschaft Ludwigshafen, der Verein für Jugendhilfe und das Zentrum für individuelle Erziehungshilfen (Luzie) der Stadt.

Elkiko – das höre sich an wie der neuste Stern am südamerikanischen Fußballhimmel, scherzte Dezernentin Cornelia Reifenberg gestern in der Buchenstraße 2a, wo die neue Familienstätte eröffnet wurde. Worum es sich bei der Abkürzung wirklich handelt, hatte Walter Münzenberger vorher schon erklärt. „Je nach individuellen Bedürfnissen werden Familien hier aufgenommen und unterstützt“, erklärte der Geschäftsführer der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen den Zweck der neuen Räumlichkeiten. Zentral sei hierbei die „Eltern-Kind-Bindung“. Damit die auf Vordermann gebracht werden kann, hat das Team, das die Einrichtung betreut, einen Wochenplan für Familien erstellt. Haushaltsführung, gemeinsames Frühstück und Mittagessen, Mutter-Kind-Interaktion und Einzelberatung – das sind einige der Punkte, die auf der Tagesordnung stehen. Eine gesundheitliche Beratung soll Ende August ins Angebot aufgenommen werden. Ausgerichtet ist die Zeittafel auf Eltern und Alleinerziehende mit Säuglingen und jungen Kindern. „Möglichst früh anzusetzen, ist besonders wichtig“, sagte Sozialpädagogin Jennifer Bundschuh bei der Vorstellung der Mitarbeiter. Zwei Worte kommen mehrmals im Wochenplan vor: Marte Meo. Dahinter verbirgt sich ein Projekt, bei dem sich Eltern im Umgang mit dem Kleinkind ausschnittsweise filmen lassen. Beim Betrachten der Aufnahmen mit einem Betreuer erkennen und erfahren sie konkret, wo sie sich verbessern können. „Es wird dabei viel Wert auf die Entwicklungsbedürfnisse gelegt“, erklärte Luzie-Leiter Eberhard Bucher. Verbundenheit, Unterstützung bei der Sprachentwicklung, Bestätigung und richtige Zusammenarbeit seien die Folgen von Marte Meo. Das Wichtigste am Wochenplan sei die Tatsache, „dass er da ist“, fand Jürgen May. Der Leiter des Stadtjugendamts hatte vor gut sieben Monaten die Idee für das Projekt geliefert, indem er die Information weitergegeben hatte, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung die Räumlichkeiten als ungeeignet für eine Tagesstätte erachtet habe. Rund 50.000 Euro investierten die drei Institutionen daraufhin in das Inventar der Räume. Den Umbau übernahm die Wohnungsbaugesellschaft GAG als Vermieterin der Fläche. Offene und große Zimmer bieten genug Platz für Mutter-Kind-Gruppen, in denen sich die Erwachsenen auf ein bequemes Ecksofa zurückziehen und sich die Sprösslinge direkt daneben auf kleinen Stühlen am Spieltisch beschäftigen können. Passend zum Zweck der Räumlichkeiten hängen an den Wänden Bilder von spielenden Kindern mit ihren Eltern. Daneben findet sich das Gartenstädter Wappen, ein Geschenk von Ortsvorsteher Klaus Schneider (CDU). Und an der Pinnwand darf eine Grafik zu Marte Meo nicht fehlen.

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