Ludwigshafen St(r)andbilder: Taschentücher, Fächer, fertig, los!

Niemand kann sagen, er sei nicht vorgewarnt gewesen. Schon im Programmheft des Festivals des deutschen Films wurde empfohlen, beim Besuch des Films „Der Äthiopier“ genügend Taschentücher mitzubringen. Selbst Festivaldirektor Michael Kötz, der, was Filme angeht, bestimmt hart im Nehmen ist, hatte es erwischt. Das gab er freimütig zu, als er den Film im Kinozelt ankündigte. „Ich gehe jede Wette ein, dass Sie selbst am Schluss Tränen in den Augen haben, ich garantiere es“, prophezeite er den Besuchern. Ich selbst bin nah am Wasser gebaut, was Filme angeht. Ich brauche nur ein bisschen traurige Handlung untermalt von rührseliger Musik und schon geht es los. Deshalb habe ich natürlich ein volles Päckchen Taschentücher meiner Festival-Überlebensausrüstung hinzugefügt. Doch bevor ich ein Taschentuch zücken musste, brauchte ich erst mal meinen Fächer. Denn passend zum Filmtitel waren es im Kinozelt ungefähr 30 Grad im Schatten. „Die Lüftung ist an, es wird kühler“ versprach Michael Kötz. Der sah übrigens ein bisschen müde aus. Er hat es auch nicht leicht: Dieses Jahr seien so viele feierfreudige Branchengäste auf der Parkinsel zugegen, dass er selten vor 2.30 Uhr ins Bett komme, verriet er dem Publikum. Dass die genügend Sitzfleisch haben, davon konnte ich mich vor kurzem überzeugen, als ich einen spätabendlichen Interviewtermin hatte. Mit lecker Kuchen wurde da sogar noch in einen Geburtstag reingefeiert. Meine Prophezeiung dazu: Das dürfte bis lange nach 2.30 Uhr weiter gegangen sein.

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