Ludwigshafen Seitenwechsel:

Wenn Fußball-Verbandsligist TDSV Mutterstadt seine Heimspiele auf dem Kunstrasen austrägt, dann muss der Zuschauer Geduld aufbringen. Der Weg von den Kabinen zum Platz ist vergleichsweise lang. Und wenn man nicht rechtzeitig startet, wird es schon mal knapp. Ein pünktlicher Beginn ist deshalb so selten wie Schnee im September. Auch gegen Ingelheim begann die Partie mit einigen Minuten Verspätung vor Kurzem. Der Gegner stand schon lange zum Einlaufen bereit, das Schiedsrichter-Trio gesellte sich dazu, nur vom TDSV Mutterstadt war weit und breit nichts zu sehen. Stadionsprecher Werner Depner versuchte den Besuchern mit ein paar launigen Worten die Zeit zu vertreiben. „Vielleicht übt die Mannschaft Weihnachtslieder ein und Teamchef Ediz Sari trifft nicht den richtigen Ton“, mutmaßte Depner. Irgendwann wurde es dem Schiedsrichter dann wohl doch zu bunt, und er schickte seinen Assistenten los, um nach den Mutterstadtern zu schauen. Der hatte sich gerade auf den Weg gemacht, als die TDSV-Spieler guter Dinge und locker miteinander plaudernd erschienen. Von Eile ob des überzogenen Anstoßtermins allerdings keine Spur. Vielleicht ist das ja auch Taktik. Psychologische Spielchen sozusagen. Immerhin waren die erfolgreich. Denn Mutterstadt gewann 3:2 gegen Ingelheim. (thl) So einen psychologischen Firlefanz brauchen die Handballer der TSG Ludwigshafen-Friesenheim nicht. Der Bundesligist könnte sich eine Verzögerung auch gar nicht erlauben, denn die Regeln in der Bundesliga sind streng. Außerdem wird penibel darauf geachtet, dass diese auch eingehalten werden. Das führt nicht selten zu Kopfschütteln bei manchen Beteiligten. Kopfschütteln gab es aber zuletzt weniger, vielmehr wurden die Hände geschüttelt oder auf die Schultern geklopft. Denn so eine – wahnsinnige – Woche wie zuletzt gab es noch nie bei der TSG Friesenheim in der Bundesliga. Drei Siege ( beim Bergischen HC, zu Hause gegen den TBV Lemgo und gegen den HC Erlangen) hintereinander – und das noch in sieben Tagen. Es war jedenfalls die bislang erfolgreichste Woche in der Bundesliga-Geschichte des Ludwigshafener Vereins – ganz ohne Psychospielchen. (mne)

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