Ludwigshafen Schützenkreis vor dem Ende

SCHIFFERSTADT/IGGELHEIM. Eine 61-jährige Tradition geht vermutlich zu Ende und betroffen davon können auch die SVG Iggelheim und die SG Schifferstadt sein: Der Schützenkreis Speyer ist dabei, sich aufzulösen. Morgen, 15 Uhr, wird bei einer eigens dazu einberufenen Mitgliederversammlung im Vereinsheim des SV Mechtersheim endgültig werden, was sich während der dritten Krisensitzung seit März als wohl unausweichlich herausstellte.

Auch die Anwesenheit des Präsidenten des Pfälzischen Sportschützenbundes PSB, Horst Brehmer (Mackenbach), und dessen Darlegung der Sachlage brachte keinen Erfolg, keinen Sinneswandel. Im Speyerer SG-Schützenhaus verkündete daher der noch amtierende Kreis-Oberschützenmeister Alexander Rathfelder nach etwas über einer Stunde: „Wir lösen den Schützenkreis Speyer auf.“ Damit sorgt einer der kleinsten Vereine im PSB für einen bisher einmaligen Vorgang. Der allerdings nicht eintreten wird, wenn sich morgen überraschenderweise doch noch eine neue Vorstandsmannschaft um einen neuen Kreis-Oberschützenmeister präsentieren sollte. Dann könnten auch die bei einer Auflösung des Schützenkreises hinfälligen beliebten, meist gut beschickten Kreismeisterschaften fortgesetzt werden. Laut Satzung über die Vorgänge einer Auflösung zu entscheiden haben die Vertreter der 1067 Mitglieder aus den acht Vereinen SG Berghausen, SV Hanhofen, SVG Iggelheim, SV Mechtersheim, SSV Otterstadt, SG Speyer, SG Schifferstadt und SSV Schwegenheim. Sollte es in der Mechtersheimer Zusammenkunft keine Zweidrittel-Mehrheit für eine Auflösung geben, dann beantragt der Kreis-Oberschützenmeister beim Registergericht, einen Geschäftsführer zu bestellen. Für dessen Kosten müssen die Vereine aufzukommen. Bei der Auflösung kann jeder Verein nach Rücksprache mit dem Pfälzischen Sportschützenbund entscheiden, welchem Schützenkreis er sich anschließen wird. Ironie der Vorgänge mit 24 Vertretern aus den acht Schützenkreis-Vereinen: Günter Mang, ehemaliger Vorsitzender des SSV Otterstadt, war bereit, das Amt des nach 13 Jahren rücktrittwilligen Alexander Rathfelder (72) zu übernehmen. Doch Mangs Bedingung blieb ohne Ergebnis, weil nicht alle anderen ebenfalls neu zu vergebenden Ämter besetzt werden konnten. Ausgerechnet für den wichtigen Posten des Kreissportleiters fand sich niemand. Bisher hatte dieses Amt die nicht mehr kandidierende Monika Rathfelder (Speyer) inne. Kreis-Oberschützenmeister zu sein, „bedeutet einen Full-Time-Job zu haben“, beschrieb Alexander Rathfelder dieses Ehrenamt. Das beinhalte neben der ständigen Aktualisierung der Mitgliederliste unter anderem die Organisation der Kreismeisterschaften aller Alters- und Sportwaffenklassen samt folgender Ehrungen das Einholen, die Vergabe von Angeboten, die Anwesenheit bei den Schützenfesten „seiner“ Vereine und bei Sitzungen des Verbandes. (wk)

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