Fußball Oberliga: Arminia steigert sich, verliert aber trotzdem

FCA-Torwart Robin Schneider pariert den Schuss des starken Trierers Daniel Hammel (links). Ricardo Antonaci kann nicht eingreife
FCA-Torwart Robin Schneider pariert den Schuss des starken Trierers Daniel Hammel (links). Ricardo Antonaci kann nicht eingreifen.

Nach einem zu verhaltenen und extrem harmlosen Auftritt in der ersten Hälfte hat sich Fußball-Oberligist FC Arminia Ludwigshafen enorm gesteigert, aber trotzdem gegen Tabellenführer Eintracht Trier 3:4 (1:2) verloren.

Direkt nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Matthias Edrich gab es Gesprächsbedarf. Spieler, Trainer und Funktionäre des FC Arminia umringten den Unparteiischen. Der hatte bei der letzten Aktion – ein weiter Einwurf von Daniel Fichtner vor das Tor – und Vollversammlung auf Höhe des Fünfmeterraums ein Foul gesehen und Freistoß für die Gäste gepfiffen. Der Protest galt aber wohl eher einer Situation gut 30 Minuten früher, als ein Treffer fiel, den Edrich nicht anerkannte – es wäre der 2:2-Ausgleich für die Rheingönheimer gewesen.

Ricardo Antonaci hatte einen Eckball geschlagen, FCA-Mittelfeldspieler Laurenz Graf und Triers Torhüter Niklas Linke sprangen zum Ball, den der Armine ins Tor bugsierte. „Der Torwart lässt den Ball durch die Finger rutschen und ich köpfe ihn ins Tor. Schieds- und Linienrichter waren sich einig. Ich hätte den Torhüter angegangen“, schildert Graf die Szene. Unterstützung erhält er von seinem Trainer Andreas Brill: „Das war ein Torwartfehler, kein Foul.“ Es war zumindest die Schlüsselszene, denn nur zwei Minuten später gelang den Trierern aus dem Nichts das 3:1 (62.). Auch das 4:2 (74.) für die Eintracht entsprang einer guten Einzelaktion. Viel mehr kam vom Spitzenreiter im zweiten Durchgang nicht mehr.

Zu wenig Zugriff

Das war in der ersten Halbzeit ganz anders. Da spielte Trier im Stil einer Spitzenmannschaft, schnell, schnörkellos und kombinationssicher. Die Eintracht verbuchte 10:1 Ecken und hatte ein deutliches Chancenplus. Der FCA stand auf verlorenem Posten und konnte froh sein, nach zwei Toren von Julius Kalweit (29., 34.) nur 0:2 zurückzuliegen. „Vor der Pause waren wir zu weit weg von den Gegenspielern und haben die Halbpositionen nicht geschlossen. Wir hatten kaum Ballbesitz, zudem hat uns die letzte Überzeugung gefehlt“, analysiert der Coach. Oder wie es Graf formuliert: „Wir hatten zu wenig Zugriff.“

Die Initialzündung war das überraschende 1:2, das Graf mit der ersten Möglichkeit nach einem Freistoß von Steffen Straub per Kopf erzielte (44.). „In der Halbzeit haben wir uns geschworen, alles daran zu setzen, die Partie noch zu drehen“, betont der Mittelfeldspieler, der als torgefährliches Schwungrad voranging. Der Spielcharakter änderte sich völlig, die zweiten 45 Minuten gingen an die Platzherren. „Wir haben viel mutiger nach vorne gespielt, die Einsatzbereitschaft hat gestimmt und wir hatten mehr Offensivaktionen, ohne viele klare Chancen zu haben“, verdeutlicht Brill. Hinzu kam, dass die Arminia jetzt prima verteidigte. Zu den zehn Ecken kam keine mehr dazu.

Mit seinem sechsten Saisontor verkürzte Graf auf 2:3 (67.). Es war wieder ein Kopfball und wieder auf Vorlage von Straub, der zum zehnten Mal ein Tor auflegte und damit der mit Abstand beste Vorbereiter der Arminia ist. Mit der Einwechslung von drei frischen Stürmern für die Schlussviertelstunde blies Brill zum Endspurt. Doch es fiel nur noch das 3:4 von Noah Maier nach einem weiteren weiten Einwurf Daniel Fichtners (90.+1).

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