Ludwigshafen Nur die drei Topmannschaften sind besser

Ahmed Mohamed (links) war mit 58 Treffern der erfolgreichste Torschütze des WSV Vorwärts.
Ahmed Mohamed (links) war mit 58 Treffern der erfolgreichste Torschütze des WSV Vorwärts.

«LUDWIGSHAFEN.» Rang vier ist die bislang beste Platzierung für den WSV Vorwärts Ludwigshafen seit dem Aufstieg 2007 in die Zweite Wasserball-Bundesliga gewesen. Noch nie war der vierte Rang aber so wertvoll wie in diesem Jahr, erklärt WSV-Trainer Pierre Hilbich.

Bereits in den Jahren 2011, 2012 und 2016 landeten die Ludwigshafener Wasserballer auf Rang vier. „Aber so eng und auch so stark besetzt war die Liga noch nie“, erklärte Hilbich, warum er den Zieleinlauf in diesem Jahr noch ein wenig höher einschätzt, als in den Jahren zuvor. „Wir konnten uns eher an den drei Topmannschaften Weiden, München und Würzburg orientieren, als das wir uns nach hinten absichern mussten. Das war eine sehr erfolgreiche Saison für uns.“ Er selbst habe nicht damit gerechnet. „Wir hatten vor dieser Spielzeit einige Umstellungen. Die mussten erst einmal greifen“, blickt Hilbich zurück. Aber die Mannschaft habe nach und nach damit begonnen, das von Hilbich und seinem Trainerkollegen Maurice Schäfer erdachte Konzept umzusetzen. Schlüssel war dabei die Defensive. „Wir haben Verteidigung und Torhüter besser aufeinander abgestimmt.“ Durch die gewonnene Stabilität war der Angriff nicht mehr zu außergewöhnlichen Leistungen gezwungen. So erzielte der WSV zwar mit 237 Treffern 20 Tore weniger, als in der Saison zuvor, aber die Defensive ermöglichte bei 220 (234) Gegentreffern trotzdem einen Sieg mehr. Auch wenn das Endergebnis ein wenig schief ist, weil der PSV Stuttgart seine Mannschaft kurz vor Saisonende zurückgezogen hatte und die beiden deutlichen Siege (25:12 zu Hause und 21:7 in Stuttgart) aus der Endabrechnung fielen. Damit trug der WSV Vorwärts zwei Partien weniger aus, als in der Runde 2016/17. Die generelle Ausrichtung habe sich als richtig erwiesen. Und es wäre sogar noch ein bisschen mehr für die Ludwigshafener möglich gewesen. Der WSV verzeichnete zwar einige Höhepunkte wie den 10:9-Heimsieg im ersten Saisonspiel oder auch den vor allem in der Höhe unerwarteten 17:9-Erfolg über die Spitzenmannschaft SV Würzburg 05, gab aber gerade auswärts den einen oder anderen Punkt ab wie beim 9:9 in Pforzheim. „Auswärts hatten wir oft Probleme mit der Aufstellung“, räumte Hilbich ein. Dem WSV fehlt es personell in der Breite um bei weiten Auswärtsfahrten mehrere Ausfälle verkraften zu können. „In Würzburg waren wir beispielsweise nur zu acht und trotzdem haben wir lange mitgehalten“, betont der Trainer. Die 9:14-Niederlage sieht Hilbich als unnötig an. Insgesamt überwiegen nach seiner Trainer-Premierensaison aber die positiven Eindrücke. „Das war unsere ,Schonfrist-Saison’. Die groben Abläufe müssen jetzt sitzen und wir können nun an den Feinheiten arbeiten“, erklärt der Coach. Stolz ist er, wie die Mannschaft den vorab besprochenen Weg mitgegangen sei. Bestes Beispiel dafür sei der Ungar Laszlo Toth. „Er hat von allen Spielern die beste Entwicklung gemacht. Er hat geackert wie ein Wilder“, lobt der Trainer. Allerdings habe es eine Zeit gedauert, bis sich dieser Einsatz ausgezahlt habe. „Im letzten Saisondrittel hat er dann richtig aufgedreht.“ Mit 51 Treffern war Toth nur zweiterfolgreichster WSV-Torschütze hinter Ahmed Mohamed (58). Benjamin Hettich, ebenfalls eine bedeutende Offensivkraft der Vorjahre, nahm sich hingegen ein wenig zurück, rückte eher in die Spielmacherposition und erfüllte als Mannschaftskapitän ebenfalls wichtige Aufgaben. „Er hat uns als Trainerteam immer gut unterstützt“, konstatiert Hilbich. Deshalb geht der Trainer optimistisch in die neue Spielzeit, zumal der Kader – der eine oder andere Neuzugang ist noch im Gespräch – nahezu unverändert bleibt, da alle Spieler dem WSV für das neue Jahr zugesagt haben. „Wir wollen noch mehr Konstanz in unsere Leistung bringen und die Plätze auf dem Treppchen angreifen“, kündigt Hilbich einen Kampf um die ersten drei Plätze an.

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