Ludwigshafen Mutterstadt hat noch eine Rechnung offen

FUSSGÖNHEIM. Fußball-Verbandsligist TDSV Mutterstadt hat sich mit dem Derbysieg gegen den Ludwigshafener SC etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Nachlegen kann das Team am Samstag, 17 Uhr, beim ASV Fußgönheim. Doch Vorsicht, die Fußgönheimer sind auf einem guten Weg aus ihrem kleinen Tief.

„Wir haben die 30-Punkte-Marke geknackt und dürften mit dem Abstiegskampf nichts mehr zu tun haben“, sagt ASV-Spielertrainer Christian Schäfer nach dem 2:1-Sieg beim Tabellenletzten TSG Kaiserslautern. Mit einem Tor dazu beigetragen hat der defensive Mittelfeldspieler Benjamin Bischoff, der lange wegen einer Knieverletzung pausiert hatte, jetzt aber zum vierten Mal in Folge in der Startelf stand. „Benny ist noch nicht in einem optimalen Zustand, aber er ist ein wichtiger Spieler mit viel Qualität“, lobt der Coach. Bischoff brauche jetzt in erster Linie Spielpraxis. So sieht der das auch. „Ich bin derzeit bei etwa 80 Prozent meines Leistungsvermögens. Wichtiger ist aber, dass ich verletzungsfrei bin“, erklärt der Sport- und Fitnesskaufmann. Im kommenden Jahr beendet er die Ausbildung. Die Partie gegen den TDSV ist für ihn kein Spiel wie jedes andere, denn in der Rückrunde der Saison 2011/2012 trug Bischoff das Trikot des TDSV. „Ich kenne viele Spieler und es gibt noch Kontakt. Mit einigen bin ich befreundet“, berichtet der Mittelfeldspieler. Dennoch sei ein Sieg im Derby das oberste Ziel. Ob Bischoff (23) in der kommenden Saison für den ASV aufläuft, ist noch offen. „Mir gefällt es in Fußgönheim und ich fühle mich pudelwohl“, versichert Bischoff. Das erste Gespräch blieb aber ergebnislos. „Derbysieger, Derbysieger.“ Lauthals besangen die Spieler des TDSV Mutterstadt nach dem 3:1 gegen den LSC ihren Erfolg. „Wir haben den Sieg genossen“, sagt Teamchef Ediz Sari. Nach langer Durststrecke hat Mutterstadt der „Dreier“ gut getan. Das Team hat fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Gegen den ASV haben wir das Hinspiel nach einer 2:0-Führung noch 3:4 verloren. Das haben wir nicht vergessen, denn diese Niederlage war der Auslöser für unsere schwächere Phase“, erinnert sich Sari. Der TDSV muss übrigens vier Spiele auf Jacin Bensid nach dessen Roter Karte in Neustadt verzichten. Seinen Platz nahm der überzeugende Christopher Kaczmarek ein. Kaczmarek ist auch ein Konkurrent für Dennis Vowinkel. Der 27 Jahre alte Techniker ist in der Winterpause vom Bezirksligisten VfL Neuhofen gekommen, hat aber bisher nur einen Kurzeinsatz zu verzeichnen. „In der Vorbereitung habe ich Leistung gebracht, deswegen habe ich mir mehr ausgerechnet“, sagt Vowinkel. Er hält das Spiel des TDSV für zu kampf- und lauflastig. Ob er bleibt, hängt wohl davon ab, ob der Klub Vowinkel die gewünschte Arbeitsstelle im kaufmännischen Bereich besorgen kann. „Er muss geduldig sein. Dennis ist gewiss kein Marathonläufer, aber er wird seine Einsätze bekommen“, sagt Sari. Hermann Kohlenbrenner, der Trainer des , geht regelmäßig in die Sauna. Beim Entspannen habe er die Partie in Mutterstadt noch einmal Revue passieren lassen. „Das Führungstor hat uns eigentlich in die Karten gespielt. Es hätte uns das nötige Selbstvertrauen und Räume für unser Konterspiel geben müssen“, resümiert der Coach. Doch das Team verlor die Spielkontrolle und die drei Punkte. Daran konnte auch die Einwechslung von Rechtsaußen Pasquale Di Ciaula nichts ändern. Der Flügelstürmer kam nach langer Leidenszeit zu seinem zweiten Kurzeinsatz. „Ich war fast zwei Jahre weg gewesen. Das war eine schlimme Zeit“, berichtet Di Ciaula. Der ehemalige Auswahlspieler hatte sich zweimal binnen kurzer Zeit das Kreuzband gerissen. Physiotherapeut André Drescher habe ihm wieder auf die Beine geholfen. „Ich habe keine Schmerzen mehr und wieder richtig Lust auf Fußball“, sagt der Italiener. Der Chemikant, der die Meisterprüfung absolvieren will, sieht seine Zukunft beim LSC. „Ich bleibe“, legt sich der 23-Jährige fest. Trainer Kohlenbrenner hält große Stücke auf Di Ciaula, der mit Einstellung und Kampfgeist Pluspunkte sammle. „Sein Rückstand lässt aber nur Teileinsätze zu“, sagt der Coach vor dem Heimspiel gegen die SG Blaubach-Diedelkopf (Sonntag, 15 Uhr). Der abstiegsgefährdete gerät in Zugzwang. „In der Absicht es besonders gut zu machen, fehlt uns im Moment das Glück. Kleinste Fehler werden sofort bestraft“, blendet Trainer Peter Kobel auf das 1:1 gegen Hohenecken und vergebene Chancen zurück. „Glück kann man erarbeiten“, erwartet Kobel bedingungslosen Einsatz im Heimspiel gegen den FV Dudenhofen (Samstag, 15 Uhr). „Spielerisch haben wir uns in den letzten drei Partien gesteigert, das macht uns zuversichtlich. Wie man im Abstiegskampf zur Sache gehen muss, haben aber nicht alle kapiert“, kritisiert der Trainer. Vorbildlichen Einsatz zeigt der 39-jährige Shenasi Ademi der nach langwierigen Bandscheibenproblemen in die Startelf zurückfand. „Ich will der Mannschaft helfen“, sagt der dreifache Vater (Kinder von elf, fünf und zwei Jahren), den der sportliche Ehrgeiz nicht loslässt. „Ich habe schon oft versucht aufzuhören, besonders der Familie wegen, schaffe es aber nicht. Fußball ist mein Leben“, bedeutet der Mazedonier. Seit 2002 absolvierte Ademi mit Unterbrechungen 118 Verbandsligaspiele für den SV Südwest und erzielte dabei 49 Tore. Ob er gegen Dudenhofen als Abwehrchef aufläuft, ließ Kobel offen. „Wegen eines Todesfalls in der Familie ist Ademi in seine Heimat geflogen.“ (crd/thl)

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