Ludwigshafen Mehr Licht als Schatten bei Nullnummer

VÖLKLINGEN. Wenn auch das Niveau des Kicks nicht dazu angetan war, einen Fußballfreund vor Wonne dahinfließen zu lassen: Das 0:0 der Arminia aus Ludwigshafen bei Röchling Völklingen (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete) ist aus Sicht der Rheingönheimer eine Nullnummer mit Mehrwert. Das Pünktchen war verdient. Die Vorstellung gibt zu Hoffnung Anlass.

Klar: Das wäre ums Haar noch in die Hose gegangen kurz vor Schluss. Keeper Peter Klug reagierte fantastisch beim Kopfstoß Said Chouaids aus kürzester Distanz. Als Rouven Weber den Ball ins Netz bugsierte, stand er abseits – Schiri Heiko Kreutz lag dabei goldrichtig, wie Röchling-Augenzeugen bestätigten. Dass Pascal Stelletta zwei Minuten später, in der inzwischen 87., bei der zweiten Großchance die Kugel nicht traf, löste ebenfalls kein Lamento bei den Gastgebern aus. „Wir waren einfach schlecht, fertig“, fand Nico Zimmermann klare Worte. „Da geht womöglich so einer rein, wir gewinnen – und wissen nicht, warum“, meinte der Ex-Zweitliga-Spieler aus Zweibrücken. Und bescheinigte den Gästen: „Die hätten schon führen, hätten gewinnen müssen.“ Zimmermann, der bei Röchling die Karriere ausklingen und sich ganz auf die berufliche Laufbahn konzentrieren möchte, zog am Samstag zunächst die Fäden. Da aber sein Mittelfeld-Kamerad Onyemba Obichi völlig neben sich herlief, krankte es in der Schaltzentrale der Gastgeber. Nico Pantano spielte den aus Zweibrücker Konkursmasse verpflichteten Obichi öfter schwindlig, hatte aber wenig Fortune bei seinen drei beherzten Abschlüssen aus der Distanz. „Das war heute schon viel besser als in Karbach. Wir haben gute Ansätze gezeigt“, sah Pantano mehr Licht als Schatten. Die Gäste-Führung hätte auch Daisuke Ando besorgen können, hob aber in der 31. Minute, bedient von Pantano, ebenso übers Tor wie in der 41. Minute, als er am Eck des Fünfers zum Abschluss kam. Ando war bemüht, läuft aber oft noch in die falsche Richtung. Manuel Maier agierte schwungvoller als sein rechtes Pendant Kazuaki Nishinaka. Maier hätte auch das Spiel vorzeitig in Richtung Dreier lenken müssen, als er – nach gut vorgetragenem Angriff über Ando und den kurz zuvor gekommenen Marc-David Thau – aus vier Metern an Sebastian Buhl scheiterte. Solche Szenen waren es, die Coach Frank Hettrich im Neuberger-Stadion so einige Nerven kosteten. „Wenn das so weitergeht, bin ich bis Saisonende ganz grau“, sorgte sich der Trainer scherzhaft um seine Haarfarbe. „Das war echt nervenaufreibend“, sagte Hettrich, der sich bei den Zuschauern für ein „zähes, langweiliges Spiel“ entschuldigte. Der Punkt gehe in Ordnung, „mit dem Unentschieden können wir leben.“ Zu oft aber habe seine Truppe in Ballbesitz geschludert, die Präzision vermissen lassen. Was das betrifft, musste Hettrichs Gegenüber noch mehr leiden. Fortwährende Ballverluste beim Spielaufbau, misslungene Pässe über drei Meter – grausam. „Wir hatten am Ende Pech, bis zur 80. Minute viel Glück“, bekannte Günter Erhardt. „Wir haben viel zu wenig getan, um drei Punkte zu verdienen.“

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