Ludwigshafen Krokodile als Lernhilfe

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MUTTERSTADT. Bei den Gaumeisterschaften des Turngau Rhein-Limburg im Trampolinspringen in Mutterstadt wird eines schnell klar: Um den Nachwuchs müssen sich die Trampolinspringer momentan keine Gedanken machen. Wohl auch, weil das Gemeinschaftsgefühl groß geschrieben wird. Nur in Mutterstadt und Rheingönheim kann man diesen Sport in der Region ausüben.

„Can’t stop“ von den Red Hot Chili Peppers dröhnt als Einlaufmusik aus den Lautsprechern. Aber nicht etwa, weil der mehrfache Boxweltmeister im Schwergewicht, Wladimir Klitschko, die TSG-Halle in Mutterstadt betritt, sondern die Trampolinspringer und Springerinnen der gastgebenden TSG und der TG Rheingönheim. Hintereinandergereiht geht es im Laufschritt hinein. An den Kampfrichtern vorbei werden die beiden, großen Trampoline umrundet und sich danach in einer Reihe aufgestellt. Insgesamt 26 Springer und Springerinnen zwischen sechs und 45 Jahren nahmen an den Gaumeisterschaften teil. Bei dem Wettbewerb stand auch der Spaß im Vordergrund. Warum nur Springer aus Mutterstadt und Rheingönheim am Start waren, war simpel. „Im Turngau Rhein-Limburg gibt es nur die beiden Vereine“, verriet die Abteilungsleiterin Trampolin der TSG Mutterstadt und Gaufachwartin Kathrin Welsch und erklärte: „Trampolinspringen ist ein teurer und trainingsintensiver Sport.“ Dennoch sprang bei den Gaumeisterschaften vor allem der Nachwuchs vorne weg. Überwiegend Kinder und Jugendliche tummelten sich am Wochenende in der Halle. „Die Grippewelle hat uns ein wenig ausgedünnt. Wenn wir heute nicht acht Krankmeldungen gehabt hätten, wären noch mehr da“, sagte Welsch. In Mutterstadt nimmt man die Nachwuchsförderung ernst. Ein- bis zweimal pro Jahr werden Kinder zum Schnuppertraining eingeladen. Das Problem: Nur die wenigsten der Kinder springen auch noch bis ins Erwachsenenalter mit. Die Gründe hierfür sind vielfältig. „Im Teenageraltergehen viele Freitagsabends lieber feiern statt zum Training“, klagte die Abteilungsleiterin. Bei den Gaumeisterschaften stand jedoch der Sport im Fokus. Die Sprungfläche eines Wettkampftrampolins variiert zwischen 180 und 360 und 215 und 430 Zentimetern. Um die Mitte optimal zu erwischen, ist dort zur optischen Verstärkung ein großes, rotes Kreuz angebracht. „Wir sagen den Kleinen, dass außerhalb der Mitte Krokodile lauern, die nach ihren Füßen schnappen, wenn sie dort landen“, sagt Welsch lächelnd. Neben der Höhe und dem kontinuierlichen Springen fließt auch die Körperspannung in die Wertung ein. „Mit krummen Füßen und Fingern bekommt man keine Punkte“, sagte Welsch. Ergebnisse 2010 und Jünger: 1. Neele Feldmann (30,50 Punkte), 2. Paula Weinbrecht (beide TSG Mutterstadt/30,10) - weiblich 2008/2009: 1. Jana Frosch (TSGM/70,10), 2 Lara Schmitt (TG Rheingönheim/68,50), 3. Maya Herrgen (62,90), 4. Anne Weber (61,10), 5. Johanna Weber (alle TSGM/46,70), 6. Thalia Schanne (TGR/33,00) - männlich, 2008/09: 1. Lenny Seckin (59,60), 2. Joshua Scheibel (beide TGR/58,50) - weiblich, 2006/07: 1. Mara Etter (TGR/61,20), 2. Lina Wild (TSGM/56,10) - männlich, 2006/07: 1. Titziano Scialla (TSGM/54,50) - weiblich, 2004/05: 1. Aaliyah Munisevic (TSGM/72,70), 2. Lena Rauth (TGR/63,00), 3. Lina Mavridis (TSGM/56,50) - weiblich 2003 und älter: 1. Lisa Dörr (TSGM/69,60), 2. Melissa Dittmer (TGR/67,70) - weiblich 2005/06: 1. Caroline Frosch (TSGM/68,70) - Amateurklasse: 1. Maja Feth (70,90), 2. Hanna Hofmann (beide TSGM/62,80), 3. Lea Maier (TGR/62,30), 4. Mona Dörrzapf (61,50), 5. Patrick Hofmann (57,10), 6. Wolfgang Frosch (alle TSGM/56,60). (koep)

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