Ludwigshafen Kein Weihnachten ohne Wham

Mit Nils am Mikro: Rockland-Moderator Björn Weber.
Mit Nils am Mikro: Rockland-Moderator Björn Weber.

In der Adventszeit besucht RHEINPFALZ-Biber und Zeitungs-Maskottchen Nils Nager Menschen und spricht mit ihnen über das Weihnachtsfest. Heute: Björn Weber, Moderator bei Rockland Radio.

Wie ein harter Rocker sieht Björn Weber gar nicht aus. Er trägt kein Nietenarmband und nicht einmal einen Vollbart. Und er hat mir erlaubt, dass ich mich auf sein Mikrofon setzen darf. Björn ist Radiomoderator und arbeitet bei Rockland. „Ich höre schon gerne AC/DC. Aber es darf auch mal Phil Collins sein“, sagt er und lacht. Zurzeit hört Björn Weber, so wie jeder Mensch und jeder Biber, notgedrungen sehr viele Weihnachtshits. Als ich ihn im gläsernen Studio des Senders am Berliner Platz besucht habe, hat er gleich von sich aus den Weihnachtshit schlechthin erwähnt: „Last Christmas“ von Wham. „Das ist eigentlich ein ganz schönes Lied, aber die Leute haben es vielleicht ein paar Mal zu oft gehört“, glaubt er. Und als das Gespräch auf George Michael kommt, der eine Hälfte des Duos Wham war und letztes Jahr an Weihnachten gestorben ist, da sieht Björn Weber plötzlich ganz ernst und traurig aus, obwohl er sonst ein fröhlicher Mensch zu sein scheint, schon von Berufs wegen. Seit November arbeitet der 35-Jährige als Moderator und Redakteur bei Rockland. Meistens in Mainz, immer wieder aber auch im Ludwigshafener Studio, aus dem nicht live gesendet wird. Es dient nur für Aufzeichnungen. Er moderiert unregelmäßig Sendungen, manchmal abends, manchmal am Sonntagnachmittag. Dann erzählt er etwas über die Künstler, deren Musik gerade gespielt wurde – zum Beispiel U2, Bon Jovi oder Van Halen –, er spricht mit Hörern über ihre Lieblingslieder oder veranstaltet Gewinnspiele. „Man muss fröhlich sein, mit Menschen umgehen können und sich für Musik interessieren“, sagt Björn Weber. Schon mit elf Jahren wusste er, dass er einmal beim Radio arbeiten möchte. Damals, zu Hause in seinem Kinderzimmer in Gernsheim bei Darmstadt, zeichnete er Radiosendungen und Songs auf Kassetten auf. Hunderte sind daraus geworden. Er sammelt heute noch CDs aus allen erdenklichen musikalischen Richtungen und legt auch manchmal als DJ Platten auf. Er sagt, dass er wirklich jede Musik mag, auch Christmas Rock. Und zum Beweis fängt er sofort an zu singen: „Rockin“ around the Christmas tree ...“ Und dabei tanzt er durchs Studio. Manchmal, wenn es ihn überkomme, drehe er laut und hüpfe auch bei der Arbeit herum, erzählt er. Aber meistens bereite er seine nächste Moderation vor, während gerade ein Song gespielt werde. Es hat also tatsächlich geklappt damit, die Leidenschaft für Musik und das Radio zu seinem Beruf zu machen. „Das hat mich einfach alles interessiert, technisch, musikalisch, moderativ.“ Weber arbeitete ab 1997, also noch in der Schulzeit, bei einem kleinen Radiosender, machte ein Volontariat bei einem Unternehmen in Bayern („Der Name wird euch sowieso nichts sagen“), absolvierte danach noch viele andere Stationen und lebt jetzt wieder nahe seiner alten Heimat, nämlich in Groß-Gerau. Björn Weber redet nicht so gern über sich selbst, lieber redet er über Musik. Darüber, dass auch die Toten Hosen als „Rote Rosen“ ein Weihnachtsalbum veröffentlicht haben. Und dass es überhaupt sehr viele Rock-Weihnachtshits gibt. Er selbst möge auch „Feliz Navidad“ sehr gerne. Und er nickt, als ich ihm erzähle, dass mir „Driving home for Christmas“ immer gut gefällt, wenn ich gerade am ersten Weihnachtsfeiertag unterwegs zu meiner Biberfamilie bin und es geschneit hat. Die Musikredaktion, die über das Programm entscheide, achte schon darauf, dass die Lieder gerade passten. In der Adventszeit wird man ja mittlerweile nicht mehr nur gefragt, ob man schon Geschenke besorgt hat, sondern auch, ob man schon „Last Christmas“ gehört hat. Und das war wirklich witzig. Denn als ich aus dem Rockland-Studio rausgegangen bin, lief es gerade, für mich zum ersten Mal, beim Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Platz. Wham, habe ich gedacht, jetzt ist aber wirklich schon bald wieder Weihnachten.

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