Ludwigshafen Kaum Hoffnung nach Horror-Hinrunde

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Ludwigshafen. Die MSG TG Oggersheim/ASV Ludwigshafen geht mit null Punkten aus elf Spielen in die Weihnachtspause der Handball-Pfalzliga der Männer. Obwohl das Team abgeschlagenes Tabellenschlusslicht ist, glaubt Michael Collignon, der Trainer des Aufsteigers, noch an den Klassenerhalt.

Das abschließende Vorrundenspiel am Sonntagabend gegen den TV Thaleischweiler, auch ein Kellerkind und vor der Partie mit 6:14 Zählern noch irgendwie in Reichweite der Männerspielgemeinschaft, war irgendwie auch so eine Art Endspiel. Eine Art Endspiel in der Hoffnung auf den Klassenerhalt. Ein Sieg hätte nicht nur den Rückstand auf Thaleischweiler auf vier Punkte verringert, er hätte auch für Auftrieb beim Pfalzliga-Schlusslicht sorgen können. Und dieser Sieg schien lange möglich. In den ersten 50 Spielminuten lag zumeist die MSG TG Oggersheim/ASV Ludwigshafen vorne, bevor die Gäste in der Schlussphase einfach das cleverere Team waren – und mit 34:31 (16:18) gewannen. Der Abwärtstrend hatte die zarten Auftriebshoffnungen einfach zerstört. Man muss sagen, wieder einmal. Denn irgendwie war die Begegnung am Sonntagabend wie so viele in dieser Saison verlaufen. Die MSG hatte eine, an ihren Fähigkeiten gemessen, ganz passable Leistung gezeigt, hatte aber erneut verloren. Am Sonntagabend zum elften Mal im elften Spiel. Wobei die Mannschaft von Collignon außer in der Partie gegen den Tabellenzweiten TG Waldsee (20:33) immer gut mitgehalten hatte, stets nur äußerst knapp verlor. Mit einem (einmal), mit zwei (einmal), mit drei (viermal), mit vier (dreimal) oder mit fünf Treffern (einmal) Differenz. „Wenn man immer so knapp verliert, hat das sicherlich auch etwas mit fehlendem Glück zu tun“, sagt Collignon.Der Übungsleiter möchte die Horror-Hinrunde („Mit sechs bis acht Punkten hatte ich schon gerechnet“) aber nicht am fehlenden Glück festmachen. Vielmehr kritisiert er die Einstellung seiner Spieler. „Wenn nur die halbe Mannschaft im Training ist, ist es schwer, etwas mit Blick auf den kommenden Gegner einzustudieren“, sagt Collignon und fügt an: „Wenn ich erst um 20 Uhr von der Arbeit komme, erscheine ich eben eine halbe Stunde später im Training, anstatt mich mit einer fadenscheinigen Entschuldigung abzumelden.“ Gerade einmal fünf Spieler hätte er am Dienstag vor der so wichtigen Begegnung gegen Thaleischweiler im Training begrüßen dürfen. Collignon war vor der Spielzeit klar, dass es für seine Mannschaft als Aufsteiger schwer werden würde, den Klassenerhalt zu schaffen. Ein recht kleiner Kader, kein wirklicher „Shooter“ im Rückraum, eine Mannschaft, die im Vergleich zu manch anderem Pfalzligisten individuell schlechter besetzt ist. Doch nach einer guten Vorbereitung waren alle optimistisch. Vielleicht zu optimistisch. Seine Spieler hätten gedacht, dass der Nicht-Abstieg locker zu schaffen sei, sagt Collignon. Die Trainingsbeteiligung sei schon in den ersten Wochen der Saison im Schnitt auf unter 60 Prozent gesunken. „Da fühlt man sich als Trainer machtlos“, bemerkt Collignon. Hinzu kamen Verletzungsprobleme, die auch zu der Reaktivierung von Torwart Joachim Thiel führten, gegen Thaleischweiler mit 13 Paraden (darunter zwei Siebenmeter) bester Akteur der Gastgeber. Trotz der recht trostlosen Lage möchte Collignon weitermachen („Ich werfe das Handtuch nicht hin“). Er glaubt an seine Mannschaft, an die Chance auf ein kleines Handballwunder. „Klar wird das schwierig, weil wir mindestens sechs der elf Rückrundenspiele gewinnen müssen“, sagt der Übungsleiter. „Aber wir werden es auf jeden Fall versuchen, wollen zumindest nicht mit null Punkten absteigen.“ Aufgeben wollen sie also nicht bei der MSG TG Oggersheim/ASV Ludwigshafen. (tnf)

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