Ludwigshafen Jahrzehntelang für die Oppauer gewirkt

Mit einer Gedenktafel unter dem Kreuz an der Apsis der Kirche St. Martin erinnert Oppau ab sofort an die Mallersdorfer Schwestern. Stellvertretend für die vielen Schwestern, sind auf der von Steinmetz Sandro Fancini gestalteten Platte die Schwestern Quinktina, Brinolfa und Gisbertina verewigt.

Fast 80 Jahre lang, von 1901 bis 1979, wirkte die Ordensgemeinschaft vom Schwesternhaus in der Kirchenstraße aus segensreich in Pflege, Erziehung und Kirche. „Wir können noch gar nicht ermessen, was der Rückgang der Schwesternorden für die Pfarreien und die Kirchen bedeutet“, sagte Pfarrer Georg Müller bei der Segnung der Gedenktafel. Oberin und Schneidermeisterin Gisbertina war verstorben. „Dadurch waren nur noch zwei Schwestern hier. Das Wohnheim des Ordens fiel unter die Mindestgröße und wurde aufgelöst“, erinnerte Diakon Karl-August Wendel. Heute sind in der gesamten Diözese noch 83 Schwestern im Einsatz, die meisten davon in Landstuhl. Die Tafel sei ein Weg, auch nach der Auflösung des Schwesterngrabs im Frühjahr weiter einen Ort der Erinnerung zu haben. „Hier kommen auf dem Weg zur Unterkirche täglich viele Gläubige vorbei“, sagte Pfarrer Müller. Deshalb sei der ideale Ort für die Gedenktafel gefunden worden. „Denn es war uns ein großes Anliegen, das Andenken an die drei genannten und ihre Mitschwestern zu sichern.“ Jahrzehntelang wirkten nicht nur die Schwestern in Oppau. Auch das Schwesterngrab auf dem Oppauer Friedhof wurde gepflegt. „Es hatte praktisch den Status eines Ehrengrabs und wurde von der Stadt finanziert“, sagte Beigeordneter Klaus Dillinger (CDU). Außerdem fanden sich immer wieder freiwillige Helfer für die Pflege der Grabstätte der „Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie zu Mallersdorf“. Auch diesen, über die Jahrzehnte zahlreichen Ehrenamtlichen galt der Dank des Pfarrers, erklärte er im Gottesdienst vor der eigentlichen Segnung. „Wir wollen die Plakette zu einem Ort des Gedenkens, der Erinnerung und der Hoffnung machen.“ Das Erbe der Mallersdorfer Schwestern lebe außerdem im kollektiven Gedächtnis der Oppauer weiter, die sich zum Beispiel noch bestens an Nähunterricht bei Schwester Gisbertina erinnerten. In dem Schwesternwohnheim lebten seit 1901 in den besten Zeiten bis zu vier Schwestern und zwei Novizinnen, die sich allesamt gemäß der Ordensregeln in der Gemeinde einbrachten. Heute wird das ehemalige Wohnhaus als Kindergarten genutzt. Als Vertreterin des Ordens freute sich Schwester Antonella aus dem Gründungshaus in Pirmasens über die Spuren, die ihre Mitschwestern vor Ort hinterlassen haben. Sie dankte für die Gedenktafel mit einem herzlichen „Vergelt’s Gott“. (env)

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