Ludwigshafen Hunderennen beim VdH: Vollgas auf vier Pfoten

Frauchen wartet schon.
Frauchen wartet schon.

Über 100 Jahre ist der 1920 gegründete Verein der Hundefreunde (VdH) Oggersheim mittlerweile alt. Zwei Jahre ruhte zwar nicht das Vereinsleben, aber zumindest ruhten die Veranstaltungen mit Außenwirkung. Gut, dass in diesem Jahr das traditionsreiche Hunderennen den Corona-Speck von den Hundehüften abschmelzen ließ.

Dass der Sonntag der Tag des Hundes war, wurde in den Oggersheimer Neugärten schon von weitem deutlich. Und es war ein überaus freudiges Gebell, welches Fußgängern und Radfahrern entgegenschallte. Teilweise aus Vorfreude auf den eigenen Start, vielleicht war es aber auch ein bisschen Anfeuerung für die Konkurrenz. Keine echte Konkurrenz selbstverständlich, denn gelaufen wurde ausschließlich gegen die Zeit. Bis zu vier Sekunden betrug der Zeitunterschied auf der exakt 50 Meter langen Rennstrecke – in jedem Rennsport Welten.

Mit Karacho unterwegs.
Mit Karacho unterwegs.

Im Hundesport ist das aber eine unfaire Verkürzung, denn am Start waren nicht nur alle Altersklassen, sondern vor allem alle Größen. Und dass ein Windhund schneller ist als ein Mops ergibt sich irgendwie von selbst. Entsprechend gelassen verfolgten gerade die Windhunde das Treiben der Konkurrenz.

„Die sind bei uns in einer eigenen Kategorie erfasst“, erklärte „Rennleiter“ Rainer Lebert. Ansonsten wurden die Rassen allerdings gut durchmischt. „Wir haben nur Kategorien: Welpen und Junghunde, unter 25 Zentimeter, bis 35, 45 und größer als 55 Zentimeter.“ Das Rennen für die Senioren war hingegen vor allem Bewegungstherapie. Und dann war da noch die besondere Einstufung „Weiß ich nicht so genau“ im VdH-Anmeldeformular. Hunde aus dieser Kategorie wurden eben an Ort und Stelle vermessen.

Auch dieser Hund ist schnittig unterwegs.
Auch dieser Hund ist schnittig unterwegs.

Großartige Boxenstrategien mussten sich die Hundebesitzer auf dem kerzengeraden Kurs nicht einfallen lassen. Von der Startlinie losgelaufen, die Fährte gelegt – und an der Ziellinie warteten Herrchen oder Frauchen dann mit Leckerlis oder auch mit dem quietschenden Lieblingsspielzeug – und schon gab es für die vierbeinigen Sportler kaum noch ein Halten. Erst einmal losgelassen, was in diesem Fall durchaus wörtlich zu verstehen ist, immerhin wurden die Läufer an der Startlinie nur noch von den Helfern des Vereins an die Leine gelegt, und schon ging es im strikten Spurt in Richtung Vereinshaus. Ein lauter Beller als Ankündigung und Anfeuerung gleichermaßen inklusive.

Mit Riesensätzen ins Ziel.
Mit Riesensätzen ins Ziel.

Letztlich laufen alle Hunde gerne. Fast alle. „Das größte Problem ist heute die Hitze. Viele Hunde haben zum zweiten Lauf schon keine Lust mehr“, hatte Lebert beobachtet. Kein Problem, geht doch ohnehin nur der beste Lauf in die Wertung ein. Ein perfekter Lauf genügte also völlig. Und den hatten praktisch alle 70 angemeldeten Rennsportler.

„Wir lagen früher bei den Anmeldungen immer zwischen 70 und 100“, so der Rennleiter. Die 70 für den Neustart seien daher eine gute Anzahl, um wieder die richtige Rennroutine zu entwickeln.

Verdiente Belohnung: Leckerli im Ziel.
Verdiente Belohnung: Leckerli im Ziel.
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