Ludwigshafen Hackerbräu macht dicht

Die kommunale Wohnbaugesellschaft GAG prüft derzeit, ob sie an ihrem Firmensitz im Stadtteil Süd einen neuen Eingangsbereich baut. Dort befindet sich derzeit noch das Lokal Hackerbräu-Stuben, das am 11. Juli schließen wird.

Eigentümer der Gastro-Immobilie ist die GAG. Der jetzige Inhaber des Lokals, Heinrich Keller, hat den Mietvertrag gekündigt, weil er künftig die Gaststätte „Alte Au“ in Mannheim-Käfertal betreiben will. In zweieinhalb Wochen wird das Traditionslokal für den Publikumsverkehr geschlossen. Bis Ende August soll es leer geräumt sein. Seit einigen Jahren seien die Umsatzzahlen nicht zufriedenstellend gewesen, sagt Wirt Keller, der das Lokal über 35 Jahre führte. „Meine Stammkundschaft stirbt weg“, meint der 61-Jährige. Mittlerweile hat die Brauerei der GAG den Pachtvertrag für das Lokal gekündigt. Die Folge: Das Traditionslokal steht bald ohne Wirt und Brauerei da. In der Immobilie gibt es einen Sanierungsstau. „Wir müssten einen sechsstelligen Betrag investieren, um das Lokal neu vermieten zu können“, sagt GAG-Chef Ernst Merkel. Deshalb werde über eine andere Nutzung und einen Umbau nachgedacht. Hintergrund: Die rund 140 GAG-Mitarbeiter im Gebäudekomplex leiden unter Raumnot und auch mit der jetzigen Eingangssituation über die Wittelsbachstraße ist das Wohnbauunternehmen nicht zufrieden. „Wir platzen aus allen Nähten und wünschen uns auch ein schöneres Entree für unsere Kunden“, sagt Merkel. Ein Architekturbüro prüft nun, wie die GAG die Fläche des Lokals als Eingangsbereich und für neue Büros nutzen könnte. Die Schließung der Hackerbräu-Stuben wird im Stadtteil Süd bedauert. Zahlreiche Vereine und Gruppierungen sowie Parteien benutzten bisher das Lokal mit Biergarten an der Ecke Mundenheimer-/Wittelsbachstraße für Versammlungen. Das Lokal verfügt im Innern über 80 Sitzplätze und das große Nebenzimmer bietet Platz für weitere 80 Personen. „Die Schließung tut mir leid. Aber es gibt im Stadtteil noch einige Alternativen“, sagt Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU). Für größere Versammlungen gebe es die Gemeinderäume der Kirchen. Und auch einige Lokale hätten Nebenzimmer: die Insel-Bastei, die Zeder (vormals Bratkartoffel) oder die Vereinslokale des ESV Ludwigshafen und des PSV Grün-Weiß. „Es gibt genügend Kapazitäten. Wir müssen uns eben umorientieren“, sagt Heller. Wirt Heinrich Keller beginnt derweil mit den Vorbereitungen für den Auszug. Am Samstag veranstaltet er von 11 bis 16 Uhr einen Flohmarkt. Neben Gläsern, Küchengeräten und Barhockern sind dabei auch alte Bilder im Angebot, die von der Geschichte des Lokals erzählen. (mix)

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