Ludwigshafen „Gurkenliga“ nur Durchgangsstation

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Maxdorf. Nach drei Jahren Abstinenz hat die Basketball-Abteilung der TSG Maxdorf in dieser Saison wieder eine Damen-Mannschaft gemeldet. Diese spielt in der Bezirksliga-Pfalz – und schlägt sich bislang gut. Am Samstag (16 Uhr, Waldsporthalle) kann das Team mit einem Sieg gegen den Spitzenreiter TV Bad Dürkheim sogar die Tabellenführung übernehmen.

Eigentlich war die TSG Maxdorf im Damen-Basketball immer eine gute Adresse. Schließlich spielten die Maxdorferinnen jahrelang in der Oberliga, sogar ein kurzer Abstecher in die Regionalliga gelang. Doch dann fiel die Mannschaft vor ein paar Jahren auseinander. Über einen längeren Zeitraum hinweg verließen einige Spielerinnen den Verein, einige Spielerinnen hörten auf. Und der Nachwuchs aus den Jugendmannschaften zeigte wenig Interesse, in der Oberliga zu spielen. Irgendwann waren nur noch sechs, sieben Akteurinnen da – weiterhin eine Damen-Mannschaft am Spielbetrieb teilnehmen zu lassen, machte damals, vor rund dreieinhalb Jahren, keinen Sinn mehr. „Das war schon bitter“, sagt Heike Ammon, Ressortleiterin Ballspiele bei der TSG und damals eine derer, die übrig geblieben waren. Umso erfreuter ist Ammon, dass es nun wieder eine Damenmannschaft bei der TSG gibt. Und das kam so: Mit Merve Yumurtaci war eine Spielerin der Maxdorfer U20 entwachsen, sie hätte diese Saison nicht mehr in der Nachwuchsmannschaft spielen dürfen. Weil das Team zusammenbleiben wollte, entschieden alle gemeinsam, zukünftig bei den Damen anzutreten. Der Rest des Teams dürfte noch in den Jugendmannschaften U20 und teilweise sogar noch in der U16 spielen. Mit Haluk Yumurtaci, dem Bruder von Merve und Spieler im Landesliga-Team der SG TSG Maxdorf/LSV Frankenthal, wurde ein Trainer gefunden, der bereits früher Jugendmannschaften in Maxdorf trainierte. Bammel vor dem Aufrücken in eine Damen-Liga hatte jedenfalls niemand. „Die Frauen-Bezirksliga ist nicht so stark“, sagt Ammon: „Das Niveau ist nicht viel höher als in der U20-Bezirksliga.“ Und Haluk Yumurtaci findet: „Die Mädchen haben eine gute Entwicklung genommen, werden immer besser.“ So gut, dass nun sogar der Aufstieg als Ziel ausgerufen wurde: „Jetzt wollen wir auf jeden Fall den Sprung in die Landesliga schaffen“, sagt Yumurtaci. Dafür müsste am Samstag das Rückspiel gegen den Spitzenreiter TV Bad Dürkheim gewonnen werden. Das Hinspiel verloren die Maxdorferinnen 34:46 – nachdem sie nach dem ersten Viertel bereits 0:13 zurücklagen. „Vor dem Spiel hatte ich erst zweimal mit den Mädchen trainiert“, erzählt Yumurtaci von den Anfängen. Selbstvertrauen für die Aufgabe am Samstag gab auf jeden Fall der 74:69-Erfolg gegen den Tabellendritten Bad Bergzabern II am vergangenen Wochenende – trotz eines zwischenzeitlichen 25-Punkte-Rückstandes. Dass das Team Potenzial hat, an die gute alten Zeiten im Damenbereich anknüpfen kann, wissen die Verantwortlichen schon länger: „In der Mannschaft sind ein paar talentierte Spielerinnen dabei“, sagt Ammon. Eine schnellstmögliche Rückkehr in die Oberliga hat sich vor allem Trainer Yumurtaci zum Ziel gesetzt: „Ich habe keine Lust, in der Landesliga rumzugurken“, sagt der angehende Lehrer. Zur Erinnerung: Derzeit spielt seine Mannschaft noch in der klassentieferen Bezirksliga. Mit Yola Möller, einer erfahrenen Regionalligaspielerin aus Darmstadt-Weiterstadt, die berufsbedingt in die Region zog, ist während der Saison schon die erste Spielerin zu den Maxdorfer Damen gestoßen. Ammon hofft nun, dass es weiteren Zulauf gibt: „Es spricht sich ja herum, dass Maxdorf wieder eine Damenmannschaft hat.“ Und vielleicht kehrt ja auch die eine oder andere Akteurin zurück, die vor ein paar Jahren gegangen ist.

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