Ludwigshafen Freischwimmen verboten

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Ludwigshafen

. Das war stimmungsvolle Handballunterhaltung vom Feinsten vor knapp 2000 Zuschauern in der Friedrich-Ebert-Halle. Einen Vorwurf musste Coach Ben Matschke nach dem Spiel seinem Team aber doch machen: „ Wir lassen nach dem 18:15 zu viele Chancen liegen. Da hätten wir noch eine Schippe drauflegen müssen. Trotzdem ein Riesenkompliment an die Mannschaft vor einem klasse Rahmen.“ Erleichtert über das Unentschieden und darüber, den sieben Punkte Abstand zu den „Eulen“ bewahrt zu haben, zeigte sich HSC Trainer Jan Gorr auf der Pressekonferenz: „ Wir haben uns über 60 Minuten nie freischwimmen können. Die Friesenheimer hatten immer eine Antwort parat. Diese Mannschaft braucht sich vor den ersten Drei der Liga nicht zu verstecken. Wäre die Truppe besser in die Runde gestartet, würden die jetzt oben noch um den Aufstieg mitspielen.“ Trainer Ben Matschke hatte seine Sieben vom wieder einmal vorzüglichen Torwart Kevin Klier bis zum Linksaußen und Kapitän Philipp Grimm taktisch hervorragend eingestellt. Apropos Grimm: Es war schon komisch, dass Friesenheims sicherer Siebenmeterschütze kein einziges Mal zum Strafwurf ansetzen durfte, während die Berliner Elitekader Schiedsrichter Nils Blümel und Jörg Loppaschewski den Gästen gleich sechs Siebenmeter zusprachen. Das hatte nicht nur Ben Matschke in dieser Form so noch nie erlebt. Eigenwerbung an die Adresse seines neuen Clubs, besonders in der zweiten Halbzeit, betrieb TSG-Spielmacher Nico Büdel. Der torgefährliche Regisseur versteckte sich nicht und hielt immer wieder mit insgesamt sechs Treffern dagegen. „Ich wollte unbedingt auch das zweite Spiel gegen Coburg gewinnen. Die Chancen waren gegeben“, sagte Nico Büdel. Sein Mitspieler im Rückraum, Stefan Lex, kam am Samstag nicht wie gewohnt in Fahrt. Auch er wechselt nach Coburg. Er hätte gerne gegen seinen zukünftigen Club ein besseres Spiel geboten. Besser lief es da für den nervenstarken Kreisläufer Kai Dippe. In seiner ersten Zweitligasaison hat sich der 23-Jährige mit seiner Spielweise schon einen Namen in der Liga gemacht. Sieben Treffer bedeuteten eine fast hundertprozentige Wurfausbeute. „Ich muss noch einen mehr machen, und wir gewinnen das Spiel. Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir uns gegen die Großen nicht verstecken müssen“, befand er. Noch mehr Leistung bringen in den nächsten Begegnungen will der erst im Januar nach der Langzeitverletzung von Pascal Kirchenbauer verpflichtete Marius Kastening. Der 22 Jahre alte ehemalige Jugendnationalspieler zeigt gute Ansätze, muss aber in seinem Spiel noch konstanter werden. Kastening hat noch keinen Vertrag für die neue Saison: „ Ich stehe in Gesprächen und würde gerne bei der TSG bleiben. Ich weiß aber auch, dass noch mehr von mir erwartet wird.“ In dieser Woche soll nach Aussage von TSG-Geschäftsführerin Verena Dietrich der Nachfolger von Mittelmann Nico Büdel verkündet werden.

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