Ludwigshafen Für viele Filme gibt’s noch Tickets

Programmhefte des Filmfestivals.

Das Warten hat ein Ende: Morgen beginnt auf der Parkinsel das zwölfte Festival des deutschen Films. Bis 3. Juli werden wieder zahlreiche Stars am Rheinufer erwartet. Die Schauspieler Ulrich Tukur und Maria Furtwängler werden geehrt – und Besucher gebeten, Parkhäuser und den Shuttle-Service zu nutzen.

„Die Parkinsel ist keine Parkplatzinsel!“ So steht’s in dicken roten Lettern im Programmheft. Damit das nicht nur ein frommer Wunsch bleibt, wird es auf der Parkinsel Verkehrsänderungen und jede Menge Parkverbotsschilder geben. Das bekräftigen Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) und Festivaldirektor Michael Kötz. Sie hoffen, so den Forderungen kritischer Anwohner gerecht zu werden. Aber es gibt noch mehr Änderungen in der Logistik. Eine der bedeutendsten Neuerungen für die Kinogänger ist die Möglichkeit, Tickets im Internet zu bestellen. Das selbst entwickelte Online-Ticketing-System werde stark frequentiert, berichtet Kötz. Zum Verkaufsstart habe es zwar Schwierigkeiten gegeben, doch die seien nun behoben. „Im nächsten Jahr wird das feiner laufen“, verspricht er. „Für viele Filme haben wir noch Tickets, vor allem unter der Woche.“ Karten gibt es außerdem an den Kinokassen auf der Parkinsel sowie den drei Vorverkaufsstellen in der Rhein-Galerie, im Wilhelm-Hack-Museum und am Mannheimer Paradeplatz. Die telefonische Kartenreservierung gibt es nicht mehr. An der Zeltstadt selbst hat sich nichts verändert. Es gibt wieder zwei Kinozelte mit jeweils zirka 1200 Sitzplätzen – so viele wie im vergangenen Jahr. Dazu kommen Gastro- und Besucherzelt, der VIP-Bereich und die Sanitäreinrichtung. Allerdings gibt es eine Auflage der Feuerwehr, zwischen den Zelten jeweils einen Abstand von fünf Metern einzuhalten, betont OB Lohse. Deshalb sei die belegte Fläche zwar etwas größer, die Zelte aber nicht. „Wir wollen räumlich nicht weiter wachsen“, betont Kötz. Weil der Rheinpegel immer noch hoch ist, können die Bar und das Zelt, in dem die Spiele der Fußball-Europameisterschaft gezeigt werden sollten, nicht wie geplant am Ufer aufgebaut werden. Die Idee, Open-Air-Leinwand und Fußballzelt auf dem nahe gelegenen Bolzplatz aufzubauen, bis der Pegel gesunken ist, haben die Festivalmacher verworfen. Wegen der Wetterlage wäre solch ein Provisorium wohl für mehr als nur zwei oder drei Tage notwendig, erklärt Kötz. „Eine solche Erweiterung des Festivalgeländes über mehrere Tage ist aber nicht intendiert.“ Das geplante Open-Air-Kino müsse vorerst entfallen, bedauert der Festivaldirektor. „Wir hoffen, dass die Vorstellungen ab dem 20. Juni wie geplant stattfinden können. Die EM-Spiele aber werden vom ersten Festivaltag an im Besucherzelt zu sehen sein.“ Wie bereits in den Vorjahren versuchen die Festivalmacher, parkende Autos von der Insel zu verbannen. Deshalb appellieren Lohse und Kötz, die angebotenen Parkhäuser und den Shuttle-Service zu nutzen. Dieser ist jetzt sogar ausgebaut worden. Der Shuttle-Bus vom Berliner Platz an die Schneckennudelbrücke verkehrt an Werktagen bereits ab 14.30 Uhr, Samstag und Sonntag ab 12 Uhr. Der Bus fährt im Acht-Minuten-Takt bis 1.30 Uhr. Besucher können das Parkhaus Walzmühle gegen eine Gebühr von zwei Euro nutzen. Das ermäßigte Ausfahrtticket ist an den Kinokassen erhältlich. Zudem wird während der Festivalzeit das Verkehrssystem auf der Parkinsel geändert. Manche Straßen werden zu temporären Einbahnstraßen, es werden Parkverbotsschilder aufgestellt, und es wird strenger kontrolliert. „Das Festival hat eine immense Bedeutung für die Stadt und für die Branche“, betont Lohse. Deshalb hat der Stadtrat wieder einstimmig der Förderung von 120.000 Euro zugestimmt. 60.000 Euro kommen vom Land. „Das Filmfestival ist die größte Veranstaltung des Kultursommers Rheinland-Pfalz“, sagt Salvatore Barbaro (SPD), Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. Der Festivaletat beträgt 1,5 Millionen Euro. „Davon erwirtschaften wir zwei Drittel selbst, durch Ticketverkauf und Gastronomie“, bilanziert Kötz. Der Rest kommt von Sponsoren, allen voran die BASF, die allerdings die Fördersumme nicht nennen möchte. Über so eine Finanzsituation, was die Eigenleistung betrifft, könne er beim Internationalen Filmfestival nur träumen, so Kötz. Trotzdem sei die Förderung entscheidend: „Sie ermöglicht uns die Freiheit, auch Filme ins Programm aufnehmen zu können, die qualitativ hochwertig sind, aber voraussichtlich ein kleineres Publikum anziehen.“

Hinweisschilder zu Sperrungen und Parkmöglichkeiten.
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