Ludwigshafen Eine total verkorkste Saison für den ASV

MAXDORF. Mit großem Optimismus ist Fußball-Bezirksligist ASV Maxdorf in die Saison gestartet. Das Ergebnis ist niederschmetternd: Platz sechs, weit weg von den Aufstiegsrängen. Dazu haben nur die abgeschlagenen Absteiger Neuhofen und Edenkoben mehr Gegentore als die Maxdorfer bekommen.

Am Ende reichte es noch für einen Rekord. Zum ersten Mal in der seit der Spielklassen-Reform 1974/75 Bezirksliga genannten Klasse hat mit dem ASV Maxdorf ein Team mehr als 70 Tore geschossen und über 70 einstecken müssen (75:73). Dieser Rekord gilt für eine 16 Teams umfassende Klasse. Waren mehr Mannschaften am Start, hat es diese Torflut viermal gegeben, zuletzt beim SV Scheibenhardt 1996/97. „Auf diesen Rekord können wir nicht stolz sein. Da hätte ich gerne darauf verzichten können“, sagt Trainer Oliver Meyer. Nach gutem Start und passabler Vorrunde ist der hoch eingeschätzte ASV in der Rückrunde völlig eingebrochen. Am Ende betrug der Rückstand auf Rang zwei 24 Punkte. „Der Schlusspfiff am letzten Spieltag war eine Erlösung. Das war eine maßlos enttäuschende Serie, von der wir uns alle mehr versprochen hatten“, resümiert Meyer. Der Coach ist bei der Ursachenforschung auf „eine gewisse Bequemlichkeit und Sattheit“ gestoßen. Nach der starken Saison 2012/13, als der Aufsteiger Platz vier belegte und sich vermeintlich gut verstärkte, wollte Maxdorf um den Aufstieg mitspielen. Ein Unterfangen, das gewaltig in die Hose ging. „Das Team ist nie als Mannschaft aufgetreten, hat nicht so zueinandergefunden, wie es notwendig gewesen wäre“, erklärt Meyer. Die Abgänge von Baltes und Hilzendegen haben Maxdorf mehr getroffen, als es die Verantwortlichen erwartet haben. „Dazu haben die Neuen mit Ausnahme von Tobias Hoffmann und mit Abstrichen Timo Gehrlein nicht wie gewünscht eingeschlagen. Auch aus Verletzungsgründen“, nennt der Trainer einen weiteren negativen Aspekt. Michalski und Hilbert hatten früh das Handtuch geworfen. Zudem haben sich Kleinigkeiten summiert und zur Talfahrt beigetragen. „Auf der Torwartposition waren wir schlechter besetzt als zuvor, Däuwel hat nicht mehr so regelmäßig getroffen wie in der Serie 2012/13, Langenstein hat seine Topform verloren und Reinholz sich unter Wert verkauft“, nennt Meyer einige Beispiele. Fehlender Stolz habe dazu geführt, dass sich das Team in der Endphase mehrfach abschlachten ließ und zahllose Gegentore schluckte. „Da haben Eigenmotivation und Charakter gefehlt“, kritisiert der Übungsleiter. Die Saison habe wehgetan und mache demütig. „Die Rückrunde hat uns nicht nur Renommee gekostet, sondern auch Zuschauer“, hat Meyer erkannt. Das Spielen um die „goldene Ananas“ sei der Mannschaft nicht bekommen. Die fehlende Stabilität wird auch bei einem Blick auf die Einsatzliste deutlich. Jeder Akteur fehlte mindestens dreimal. Die meisten Partien bestritten Gehrlein, Langenstein und Tobias Hoffmann (je 27), gefolgt von Dämgen und Däuwel (je 26). Die meisten Tore erzielten Jesberger (19), Däuwel und Tobias Hoffmann (je 16). (thl)

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