Ludwigshafen Eine gefühlte Niederlage

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Ludwigshafen. An diesem Ergebnis wird der abstiegsbedrohte Fußball-Oberligist Arminia Ludwigshafen lange zu knabbern haben. Trotz einer 3:0-Führung hat der FCA beim 3:3 gegen den FK Pirmasens II gestern Abend nur einen Punkt geholt.

Das Unentschieden ist deshalb so bitter, weil die Arminia in einer unterhaltsamen Partie mit zahlreichen Höhepunkten eine Stunde lang eine hervorragende Leistung ablieferte. Mit der 3:0-Führung im Rücken schien das Team auf einem guten Weg zum zweiten Heimsieg. Die Arminen spielten phasenweise prima nach vorne, agierten mit viel Tempo und erarbeiteten sich etliche Chancen. Es hätten noch mehr sein können, wenn der letzten Pass öfter angekommen wäre. Während Tim Amberger beim 1:0 von der Schlafmützigkeit der FKP-Abwehr profitierte, war das zweite Tor klasse herausgespielt. Ein Konter über drei Stationen mit einem finalen Superpass von Salih Özdemir auf den Torschützen Nico Pantano. Beim 3:0 erzielte Innenverteidiger Georgios Roumeliotis nach Ambergers Freistoß per Kopf seinen ersten Saisontreffer. Doch plötzlich erwachten die schon am Boden liegenden Pirmasenser zu neuem Leben. „Die waren schon tot, haben aber nach dem 1:3 die zweite Luft bekommen und sind ins Spiel zurückgekommen“, sagte Gianluca Ferraro. Der Mittelstürmer hatte zwei große Chancen, doch ihm fehlte auch etwas das Glück, das ein Angreifer in solchen Situationen benötigt. „Das Unentschieden ist total ärgerlich, weil wir stärker waren und die besseren Chancen hatten“, betonte Ferraro. Dass es auch in der starken Phase die eine oder andere Unebenheit im Spiel der Rheingönheimer gab, hatte Trainer Frank Hettrich erkannt: „Pirmasens war oft gedanklich beweglicher. Uns fehlte ihn einigen Situationen die Handlungsschnelligkeit.“ So darf man nicht vergessen, dass Torhüter Paul Lawall mit etlichen Paraden Gegentreffer verhinderte. Ein Schlüssel für die „Auferstehung“ der Gäste war die Einwechslung von Jemal Kassa. Den flinken und quirligen Wuschelkopf bekam der FCA nicht in den Griff. Nach dem ersten Tor der Gäste war die Verunsicherung bei der Arminia fast greifbar. „Vor dem Wechsel haben wir eines unserer besten Spiele gemacht. Nach dem 3:0 waren nicht mehr richtig bei der Sache und hatten Glück, dass nicht noch das 3:4 gefallen ist“, beschrieb Erdem Dogan den Einbruch. Der junge Innenverteidiger lieferte eine gute Partie ab, ging aber am Ende mit allen anderen unter. Das größte Problem sei die fehlende Kommunikation im Team, sagte Dogan. „Diese Partie dürfen wir niemals aus der Hand geben. Beim zweiten und dritten Gegentor, die beide nach Standards gefallen sind, hat vollkommen die Zuordnung gefehlt. Da waren wir viel zu weit weg von den Pirmasenser Torschütze“, analysierte Hettrich. Der Coach bemängelte, dass man dem Gegner zu viele Eckbälle (elf) gestattet habe und dass auch taktische Fehler gemacht worden seien. „Wenn es hinten brennt, darf ich als Mittelfeldspieler nicht den gegnerischen Innenverteidiger angreifen“, kritisierte der Übungsleiter. Sport

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