Ludwigshafen De Simone muss ein Team streichen

LUDWIGSHAFEN. Manchmal hat ein 30-Mann-Kader auch Vorteile. So muss Toni De Simone, der neue Coach des Fußball-Verbandsligisten Ludwigshafener SC, zum Saisonauftakt morgen, 19 Uhr, beim ASV Fußgönheim auf zwölf Spieler verzichten. Damit gehören alle 18, die da sind, auch dem Team an.

Gemeinsamkeiten zwischen Christian Streich, dem Trainer des Bundesligisten SC Freiburg, und De Simone lassen sich auf den ersten Blick kaum erkennen. Hier der emotionale „Schwarzwald-Vulkan“ Streich, da der ruhige, sachliche Kopfmensch De Simone. Und doch gibt es Parallelen. Nicht nur, dass beide lange die A-Junioren ihres Vereins trainierten und jetzt eine eher zu den Abstiegskandidaten zählende Mannschaft befehligen, auch die Spielauffassung ist ähnlich. Der SC Freiburg wolle nicht ängstlich, sondern mutig spielen, sagte Streich in einem Interview. De Simone äußerte sich in Bezug auf die Saisonpremiere beim ASV ähnlich. „Wir wollen uns nicht nur ängstlich hinten reinstellen, sondern mutig nach vorne spielen.“ Ob das gleich zum Auftakt in Fußgönheim klappt, ist jedoch fraglich. Drei Spieler, die im Vorjahr wesentlich zum Ligaverbleib beigetragen haben, fallen aus. Enis Baltaci ist verletzt, Marco Zühlsdorff in Urlaub und bei Furkan Konur greift eine relativ neue Handhabung von Sperren. Der Türke hatte sich am vorletzten Spieltag der vergangenen Runde in Ingelheim eine Rote Karte eingehandelt. Das Strafmaß betrug zwei Spiele Sperre. Da aber nur noch eine Partie folgte, nahm er die Restsperre mit in die neue Saison und muss in Fußgönheim passen. Weil Balataci und Zühlsdorff fehlen, trägt erstmals der 21 Jahre alte Dominik Jolic die Spielführerbinde. „Dominik ist eine feste Größe und mit seiner Flexibilität ein ganz wichtiger Mann“, sagt De Simone. Erstmals wird Dominik Jolic mit seinem drei Jahre älteren Bruder Denis, der aus Mechtersheim zurückgekehrt ist, zusammenspielen. Denis hat De Simone als Innenverteidiger vorgesehen. Zwei Spieler muss der Coach ganz gewiss nicht motivieren. Stürmer Patrick Hauptmann und Verteidiger Melvin Loch. Die beiden gingen vor einem Jahr mit großen Hoffnungen vom LSC nach Fußgönheim. Unentbehrlich haben sie sich dort nicht gemacht, denn nach nur zwölf Monaten führte sie der Weg zurück. Loch erzielte sein bisher einziges Verbandsliga-Tor im ASV-Trikot ausgerechnet gegen den Ludwigshafener SC. Zurück zum Thema Mut. „Ich überlege, ob ich mit einem zweiten Stürmer spiele“, sagt De Simone. Christian Streich würde ihm wohl dazu raten. Der SC Freiburg spielte in der vergangenen Runde fast immer mit einer Doppelspitze. (thl)

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