Ludwigshafen Briefe an die Lokalredaktion:

Laut dem Artikel erklärt die Kreisverwaltung das Problem Tonnenabfuhr für gelöst. Das verwundert mich doch sehr. Der Artikel bezieht sich auf die Probleme in Schifferstadt. Ich kann diese Aussage aber auch für Rödersheim-Gronau nicht nachvollziehen. Auch in Rödersheim-Gronau stehen noch viele Tonnen am Straßenrand und warten auf die Abholung. Speziell beziehe ich mich nur auf die Daten meiner Familie. In der Gebhardstraße (hier wohnt meine Mutter) und Am Neuberg (hier wohne ich) stehen noch alle Tonnen. Die Tonnen sind geleert und standen daher am Abfuhrtag rechtzeitig (vor 6 Uhr) an der Straße. Wir hatten alle Vorgaben berücksichtigt, dennoch stehen die Tonnen auf der Straße. Ich kann daher die Kritik (neapolitanische Verhältnisse) nachvollziehen. Ich hoffe, dass die Versprechen der Kreisverwaltung eintreten und die Tonnen alsbald abgeholt werden. Bis Ende des Monats bleiben ja noch 17 Tage. (…) Endlich, ja endlich wurde einer dieser Verkehrsrowdys, die sich jeden Tag unter anderem auf diesem Streckenabschnitt der B 9 bewegen, erwischt. Ich erlebe es täglich in den frühen Morgenstunden auf dem Weg zur Arbeit und auch am restlichen Tag, dass sich genau an dieser Stelle alle Verkehrsteilnehmer vorbildlich an die erlaubten 80 Stundenkilometer halten. Was sich jedoch auf dem letzten Kilometer davor und danach bis zur Auffahrt zur A 650, auf denen ganz nebenbei ebenfalls 80 erlaubt sind, abspielt, ist vorsätzliches Rasen, Drängeln und Rechts-Überholen. Ganz zu schweigen von den ganzen Blinkmuffeln, die sich wohl denken „Ich weiß doch, wo ich hin will“. Warum wird nicht vor oder besser nach dem stationären Blitzer kontrolliert? Da könnte ganz schnell Geld in die klammen Kassen der Stadt gewirtschaftet werden. Und das zu Recht! Sind wir ehrlich, keiner ist perfekt und jeder fährt mal ein bisschen zu schnell, aber dennoch sollte der Wille, sich an die Verkehrsregeln zu halten, bei jedem Führerscheininhaber deutlich vorhanden sein. Hallo Herr Gierescher, man muss nicht immer Ihrer Meinung sein, aber Ihre Kolumnen sind auf jeden Fall immer sehr amüsant zu lesen. Mit „Von Menschen und Mäusen“ haben Sie sicherlich vielen Lesern aus dem Herzen gesprochen! In einer Zeit, in der die eine Seite vor blindem Hass, die andere Seite vor übergroßer Toleranz völlig taub ist gegenüber vernünftigen Argumenten, tun Ihre Worte nicht nur gut, sondern sind auch bitter nötig. Herzlichen Dank und weiterhin viel Spaß mit Frederick! Ihr an sich geschätztes Blatt schwimmt seit Monaten auf einer Welle von Willkommenskultur. Einen tristen Höhepunkt stellt Ihr Artikel „Von Menschen und Mäusen“ dar, aus der Feder ihres Lokalredakteurs Gierescher. Gierescher hält es für angebracht, ein befreundetes Land, das seit vielen Jahrzehnten Hunderttausende von deutschen Touristen freundlich aufnimmt, in geradezu unflätiger Weise zu beschimpfen. (…) Gibt es denn bei der „RHEINPFALZ“ keine kritische Redaktion, die solche Entgleisungen unter die Lupe nimmt? Es wäre schön, wenn Sie künftig verhindern wollten, dass sich Ihre Lokalredakteure in dieser unqualifizierten Weise zu deutschen Außenbeziehungen äußern. Ich frage mich ernsthaft, ob die Leute keine anderen Probleme haben. Denn so ein erhebender Anblick waren die zwei Gaskugeln wirklich nicht, darüber kann auch die tollste Bemalung nicht hinwegtäuschen. In der RHEINPFALZ vom 8. Januar 2016 wird das Buch „Das geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben vorgestellt. Wohlleben ist Förster in einer kleinen Eifelgemeinde und sein Buch stand lange auf der „Spiegel“-Bestsellerliste ganz oben. Die Botschaft des Buches zeigt die Spitze eines gesellschaftlichen Eisberg-Phänomens, das man „Schlachthaus-Paradoxon“ nennt. „Schlachthaus-Paradoxon“ deshalb, weil 95 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung auf ein gutes Stück Fleisch nicht verzichten will, den Metzger aber, der für die Versorgung mit Fleisch verantwortlich zeichnet, für eine dubiose Gestalt mit geringem Sympathiewert hält. Damit will man nichts zu tun haben. So ist es mit dem Holz auch: Mehr als 95 Prozent der Bevölkerung halten Holz zu Recht für einen ökologisch korrekten Rohstoff, der nachwächst und der auch ein hohes Maß an Lebensqualität signalisiert: Holzmöbel, Holzfußböden, Holzhäuser, Musikinstrumente, Hackschnitzelheizung und Kaminfeuer. Aber wer Bäume fällt, ist ein brutaler Naturzerstörer, so die Botschaft von Wohlleben. Er bedient damit die Bedürfnisse einer ökologisch-verlogen und scheinbar ethisch korrekten Klientel, die der gut pfälzischen Botschaft folgt: „Wäsch mich, awwer mach mich net nass.“ Dabei wird einfach ausgeblendet, dass Förster seit vielen Generationen im Rahmen der jeweils gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für eine ökosystemgerechte Zurverfügungstellung des nachwachsenden Rohstoffes Holz gesorgt haben. Schade: Wohllebens Erzählungen sind spannend und interessant. Enttäuschend, dass er dabei andere niedermachen muss, um selbst besser da zu stehen. (…) Wenn ich nun verschiedene Passagen/Formulierungen im Bericht anschaue, kann ich mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass selbst eine Zeitung wie die RHEINPFALZ anscheinend Klappentexte aus Büchern ungeachtet ihres Inhalts unbesehen übernimmt, beziehungsweise persönliche Haltungen des Journalisten auch außerhalb von Kommentaren oder Leitartikeln als redaktioneller Beitrag erscheinen. (…) Das ist umso bedauerlicher, als jede einseitige und unreflektierte Veröffentlichung dieser Art mit dazu beitragen kann, die Akzeptanz eines allgemeinwohlorientierten und umfassend nachhaltig angelegten forstlichen Handels in unserer Gesellschaft zu vermindern. Gerade in einer Zeit, in der Waldbesitzer und Forstfachleute stark in der Kritik einer naturromantisch veranlagten, tatsächlich aber weitgehend naturfernen Öffentlichkeit stehen, kommt der Vermittlung von sachgerechter Information über die Komplexität und das daraus erwachsende Kompromiss-Erfordernis unseres Metiers eine zentrale Bedeutung zu. Wieder eine Chance vertan – schade! Der Oppauer Georg-Hüter-Platz in nächster Nähe erinnert noch heute an einen Helden, der 1933 eine damals ebenfalls völlig legale Fahne herunterzureißen versuchte. Diese Art „Flagge zu zeigen“ an einer stark, auch von Hunderten von Schülern frequentierten Straße, empfinde ich Andersdenkender heutzutage ebenfalls als den Beginn einer bewusst öffentlichen Provokation. Schön, dass durch ihre Information dieses Zeichen nicht widerspruchslos hingenommen wird, verbunden auch mit des Ortsvorstehers (auch für Oppau) mahnendem Appell zur Vernunft. Solange Politiker solche Phrasen von sich geben („ruhig bleiben“, „sich Gedanken machen“), müssten wir normalerweise jeden Samstag für ihre sofortige Abwahl demonstrieren. Zu Tausenden. Das gilt übrigens auch für Frau Merkel und Gefolge. Wer Zeitung liest, kann es jede Woche mindestens ein- bis zweimal lesen, wie die Realität aussieht. (…) Aber wir Bürger sind eh minderbemittelt, haben rechtes Gedankengut und können die Lage gar nicht objektiv einschätzen. Dafür haben wir ja unsere Politiker. Armes Deutschland.

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