Ludwigshafen Brüderlich die Punkte geteilt

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LUDWIGSHAFEN. Hätte es wie beim Boxen einen Punktsieger gegeben, er hätte Arminia Ludwigshafen geheißen. Der abstiegsbedrohte Fußball-Oberligist hat sich aber gestern Abend beim 1:1 (1:1) die Zähler mit dem SC Hauenstein geteilt.

Das 1:1 ist ein Ergebnis, das zumindest im Hause Schwehm gut angekommen sein dürfte. Die Brüder Robin vom FCA und Kevin vom SCH standen sich erstmals als Gegner gegenüber. In den ersten Minuten traf diese Aussage exakt zu, denn beide spielten auf der gleichen Seite. „Es gab ein, zwei direkte Kontakte, aber dann hat Kevin ja die Seite gewechselt“, sagte der jüngere Robin, der gestern 20 Jahre alt wurde. Mit den drei Punkten als Geburtstagsgeschenk wurde es allerdings nichts. Er spielte zum ersten Mal bei der Arminia Außenverteidiger. „Diese Position ist mir nicht neu. Ich kann sie ausfüllen, und das mache ich gerne“, erklärte Robin Schwehm. Sein Bruder sieht sich mehr im Mittelfeld. „Ich habe schon ein paar Mal Verteidiger gespielt, aber lieber ist mir die Zentrale“, verdeutlichte der Ältere. Nach einigen Minuten Anlaufzeit machte er ein gutes Spiel, vor allem in zweiten Halbzeit agierte er fast fehlerlos. Den Geburtstag von Robin haben die beiden, die übrigens Cousins des früheren FCK-Torwarts Tobias Sippel sind, mit einem Abendessen mit der Familie und den Freundinnen ausklingen lassen. Die Arminia hatte kurz vor dem Spiel die Freigabe für Patrick Haag bekommen. Der frühere Drittligaprofi gab im zentralen Mittelfeld sein Debüt. „Wir hätten das Spiel gewinnen müssen und hätten es auch, wenn wir den Elfmeter bekommen hätten“, ärgerte sich Haag. Er spielte auf die Situation kurz nach der Pause an, als Salih Özdemir Torwart Kevin Urban ausgespielt hatte und es einen leichten Körperkontakt gab. Özdemir kam ins Straucheln und vergab diese große Chance. Haag, der ebenfalls auf seinen Bruder traf, denn Yanick steht in Diensten der Hauensteiner, war dennoch zufrieden: „In der Defensive standen wir super, haben kaum Chancen zugelassen.“ Nach eigenen Angaben spielt der 26 Jahre alte Linksfuß, der in Altrip wohnt, vorerst bis zur Winterpause für die Arminia. Danach werde man sehen, wie es weitergehe. „Patrick kann den jungen Spielern auf dem Platz helfen und sie führen“, hatte Trainer Frank Hettrich vor der Partie seine Erwartungen formuliert. Diese Aufgabe hat er erfüllt. Haag, der sich nach seinem letzten Spiel für den SV Waldhof im Mai selbst fit gehalten hatte, redete viel mit seinen Mitspielern und setzte nach wenigen Sekunden mit einem Distanzschuss, der das Lattenkreuz knapp verfehlte, ein Ausrufezeichen. Auch den Pfostenschuss von Ihsan Erdogan bereitete er mit einem Ballgewinn im Mittelfeld vor. „Für das erste Spiel war es ganz gut. Er hat gesehen, wo es brennt und Kommandos gegeben“, urteilte Hettrich. Ein Ballgewinn von Fabio Schaudt leitete das 1:0 ein, dass Kapitän Nico Pantano vorbereitet und Salih Özdemir erzielte (4.). „Das hat Salih gut erkannt und ist durchgelaufen“, freute sich der Coach. Beim Ausgleichstor kann man keinem etwas vorwerfen. Diesen Treffer von Niklas Kupper haben die Hauensteiner toll herausgespielt (20.). Es war ihre beste Aktion und eine der wenigen Möglichkeiten der Gäste. „Wir hatten die besseren Chancen, hatten Tempo im Spiel und gute Umschaltsituationen. Insgesamt war es ein anständiger Auftritt“, attestierte Hettrich seiner Mannschaft. Unter den rund 300 Zuschauern war auch Thomas Fichtner, langjähriger Coach der Arminia und kürzlich beim SC Hauenstein nach wenigen Wochen entlassen. Die Frage, wem er die Daumen drücke, ließ Fichtner lächelnd unbeantwortet. Sport

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