Ludwigshafen Besser als auf der Insel
. Alles oder Nichts lautete die Devise für Schlussheber Thimo Solar vom AC Mutterstadt. Der 22-Jährige steigerte die Last im letzten Versuch von 170 auf 184 Kilogramm. Damit hätte das AC-Sextett den Siegpunkt im Stoßen noch eingefahren. Der starke Solar konnte unter dem Jubel der Fans das Gewicht umsetzen. Das entscheidende Ausstoßen aber missglückte. „Ich hätte es packen können. Ich habe schon höhere Lasten gestemmt. Insgesamt bin ich mit meiner Entwicklung zufrieden“, sagte Solar. Der in Frankfurt geborene Sohn vom früheren Nationalheber Peter Solar findet nach zwei Knieverletzungen langsam wieder zu alter Form zurück. Solar: „Das war erst mein dritter Wettkampf nach der schweren Patellaverletzung vor zwei Jahren. Ich kann endlich wieder schmerzfrei heben. In den nächsten Wochen werde ich mich weiter steigern und meinem Verein das geschenkte Vertrauen zurückgeben.“ In die Herzen der Fans hat sich Jack Oliver bei seinem zweiten Heimkampf für Mutterstadt gehoben. Der Engländer aus Leeds verzichtete zu Gunsten des AC Mutterstadt auf die Teilnahme bei den englischen Meisterschaften. Der beste britische Heber genoss die Heberatmosphäre und avancierte mit 161 Kilopunkten zum besten Athleten des Abends. „Es macht großen Spaß in Mutterstadt zu heben. Diese Stimmung beim Gewichtheben gibt es bei uns auf der Insel nicht. Deswegen bin ich froh, hier heben zu können“, sagte Oliver. Die Kontakte zu Jack Oliver entstanden über Günter Renner. Der Vorstand des KSC 07 Schifferstadt betreute Oliver einige Zeit als Nationaltrainer. Wieder an das Eisen für den ACM nach drei Jahren Abstinenz, unter anderem aufgrund einer Dopingsperre, geht der Kroate Amar Music. Zu gerne hätte der Nationalheber 180 Kilogramm im Stoßen zur Hochstrecke gebracht. Eine Last, die für ihn normalerweise kein Problem darstellt. Zwei Mal scheiterte Music an diesem Gewicht. Music: „Schade. Das wäre wichtig gewesen. Es waren sogar mehr als 180 Kilogramm vorbereitet. Ich bin sehr froh, wieder mit meiner alten Mannschaft heben zu dürfen.“ Insgesamt gab es bei der AC-Staffel acht Fehlversuche zu verzeichnen. Nur Nina Schroth und der 18 Jahre alte Michael Varlamov behielten eine weiße Weste. Mannschaftssprecher Mario Taubert musste einmal passen. Obrigheim, das nach dem Reißen bereits klar mit 300,5:275,7-Kilopunkten führte, hatte nur die Hälfte der Fehlversuche zu verzeichnen, Die Mannschaft um die Nationalheber Nico Müller und Jakob Neufeld hinterließ den sichereren Eindruck. Im Vorfeld hatten sich die Mutterstadter als aktuelles Schlusslicht gegen den Tabellenzweiten ohnehin wenig Chancen ausgerechnet. „Im Stoßen haben wir Obrigheim Paroli bieten können. So nah waren wir noch nie dran. Die Niederlage tut uns nicht so weh. Wir müssen uns auf Mannschaften wie Heinsheim und Sankt Ilgen konzentrieren“, sagte Trainer Dennis Eichner.