Ludwigshafen Beratungsstelle: Gegen Hass im Netz

5faf16007c0e8a43

Betroffene von Hass im Netz, die unter rechtsextremer, rassistischer und antisemitischer Gewalt leiden, können bei der Beratungsstelle „m*Power“ Hilfe erhalten.

Seit Mitte 2023 hat die Einrichtung eine weitere Beratungsstelle in Ludwigshafen eröffnet. Nach einer ersten Vorstellung im Rat für Kriminalitätsverhütung haben Vertreter der Beratungsstelle in Ludwigshafen nun das jüngste Treffen des Beirats für Migration und Integration genutzt, um das neue Angebot bekannt zu machen.

Seit 2017 gibt es in Rheinland-Pfalz mit „m*Power“ eine eigene Beratungsstelle für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt mit Sitz in Koblenz. Träger ist ein gemeinnütziger Verein im Sozialbereich, gefördert vom Land Rheinland-Pfalz. Seit Mitte des Jahres hat eine zweite Beratungsstelle in Ludwigshafen eröffnet. Von hier aus kümmern sich zwei Mitarbeiter – eine Frau und ein Mann – um Betroffene in der gesamten südlichen Pfalz.

Vertraulich, kostenlos, anonym

„Wir sind froh, dass wir diese Beratungsstelle jetzt auch hier bei uns vor Ort haben“, hatte Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD) bei der Vorstellung gesagt. Ziel von m*Power ist die Beratung und Hilfe für Personen, die von Hass im Netz betroffen sind. Dazu zählen Beleidigungen, Bedrohungen, Verleumdungen und Belästigungen im digitalen Raum. Die Aktiven in der Beratungsstelle bieten die Gelegenheit, vertraulich, kostenlos und auf Wunsch anonym, über das Erlebte zu sprechen.

„Wir nehmen alles sehr ernst, was Betroffene als Gewalt wahrnehmen“, betonte ein Mitarbeiter der Beratungsstelle bei der Vorstellung. Dazu gibt es dort Infos über die rechtlichen Handlungsmöglichkeiten und Fragen der Beweissicherung und Meldemöglichkeiten sowie Hilfe bei der Löschung von unerwünschten Inhalten. Bei Bedarf wird weiterführende Unterstützung vermittelt. In der Stadtmitte verfüge m*Power über einen Beratungsraum, in dem man sich persönlich treffen und reden könne, teilten die beiden Mitarbeiter des Hilfevereins im Migrationsbeirat mit. Allerdings wollten sie die konkrete Adresse – aus Vorsicht – ebenso wenig öffentlich bekannt machen wie ihre Namen. Kontaktdaten seien im Netz unter www.solinet-rlp.de zu finden. Dem persönlichen Treffen müsse ein telefonischer Erstkontakt vorausgehen.

„Wir sind relativ neu in der Region. Wir wollen, dass Betroffene wissen, dass es uns gibt“, so eine Beraterin. „Ich freue mich, dass es bei uns jetzt so eine Beratungsstelle gibt. Ich habe selbst einen Migrationshintergrund und bin von Anfeindungen betroffen“, sagte Nord-Ortsvorsteher Osman Gürsoy (SPD).

x