Ludwigshafen „Ausgewählt aus einem Meer neuer Filme“

Filme mit unverwechselbaren Geschichten und individuellem Stil verspricht Michael Kötz für das 63. internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg. Vom 6. bis 16. November werden in zwei Mannheimer Kinos und zwei Kinozelten in Heidelberg 46 neue Filme gezeigt.

„Im täglichen Überangebot an Filmen waren wir noch nie so arm an Orientierung“, meint Festivaldirektor Michael Kötz. „Was fehlt, ist eine professionelle Kuratierung, die Verantwortung übernimmt und sowohl Qualität hervorhebt wie Minderqualität beim Namen nennt“, erklärte er eine Woche vor Festivalbeginn in Mannheim. Filmfestivals wie das Mannheim-Heidelberger könnten da eine Auswahl präsentieren, die dem einzelnen Film einen besonderen Wert gibt und dem Zuschauer die Chance einer konzentrierten Filmerfahrung, so Kötz, der dem Festival im 23. Jahr vorsteht. Die Filme, die ab Donnerstag kommender Woche im Mannheimer Stadthaus N1, im Kino Atlantis sowie in zwei Kinozelten im Heidelberger Schlossgarten gezeigt werden, seien ausgewählt aus einem Meer neuer Produktionen, das immer größer werde. „Aus Tausenden von Newcomer-Filmen wählen wir immer nur die wenigen wirklich gut gelungenen aus“, so Kötz. „Wir betreiben also eine bewusst selektive Programmgestaltung.“ Er verspricht unberechenbare Filme, die jeweils eine unverwechselbare Geschichte erzählen und sich durch einen individuellen Stil auszeichnen. Filme mit einem großen Maß an Freiheit, die mit der Intelligenz der Zuschauer rechnen. 13 internationale Produktionen werden im Wettbewerb präsentiert, elf Filme in der Reihe „Internationale Entdeckungen“, 13 laufen außer Konkurrenz als „Spezialvorführungen“. Dazu kommen zwei Filme anlässlich der Verleihung des „New Master of Cinema“ an den belgischen Regisseur Geoffrey Enthoven sowie sieben Kinderfilme in einer eigenen Reihe. Dazu werden jeden Abend ab Mitternacht bei freiem Eintritt Kurzfilme gezeigt. Traditionsgemäß in Heidelberg eröffnet das Festival am 6. November mit der Europa-Premiere von „Alle Katzen sind grau“ in Anwesenheit der Regisseurin und Autorin Savina Dellicour sowie den Darstellerinnen Anne Coesens, Manon Capelle und Aisleen McLafferty. Der Belgierin Dellicour sei mit diesem Film eine cineastische Seltenheit gelungen, so Kötz. Der Film erzähle seine Geschichte gleichzeitig aus der Perspektive eines jungen Mädchens wie aus der eines Mittvierzigers. „Diese zwei Blickwinkel des Autorenkinos treffen auf ein beliebtes Format des Genrekinos, den Kriminalfilm“, so Kötz. Am zweiten Festivaltag wird auch in Mannheim mit dem Film „Auf das Leben!“ eröffnet. Als Gast haben sich der Regisseur Uwe Janson und die Produzentin Alice Brauner, die Tochter des bekannten Produzenten Atze Brauner, angekündigt. Hannelore Elsner und Max Riemelt spielen die Hauptrollen in dem tragikomischen Liebesfilm. In einer Nebenrolle als Lydia ist Catherine Flemming zu sehen, die in diesem Jahr zur Festivaljury gehört, die am Ende entscheidet, wer den Preis „Newcomer of the Year“, den Hauptpreis des Festivals, erhält. Neben Flemming bilden Azize Tan, die Direktorin des Istanbul Film Festivals, sowie der polnische Drehbuchautor und langjährige Vize-Direktor des Polnischen Filminstitutes Maciej Karpinski die Jury. Am letzten Tag des Festivals, am 16. November, werden sie ihre Entscheidung bekannt geben und ihren Preis in Mannheim überreichen.

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