Ludwigshafen Aufstieg über Umwege

LUDWIGSHAFEN. Die Faustball-Herren des TB Oppau sind wieder zweitklassig. Knapp ein halbes Jahr nach dem Aufstieg in der Halle, kehren die Oppauer auch im Feld wieder direkt in die Zweite Bundesliga West zurück. Doch erst die Schützenhilfe zweier anderer West-Vereine machte den Aufstieg perfekt.

Die Aufstiegsspiele in Rendel hätten nicht schwerer anfangen können für den TB Oppau. Mit dem gastgebenden TVR stand gleich zu Beginn ein echter Härtetest auf dem Spielplan. „Diese Partie wird gleich mal zeigen, wohin uns die Aufstiegsspiele führen werden“, sagte TBO-Trainer Matthias Bog. Doch die Bedenken sollten sich als unbegründet herausstellen. Mit einem relativ klaren 3:1 (11:9; 7:11; 12:10; 11:5)-Erfolg zeigte der Verbandsligameister, was in ihm steckte. Der anschließende 3:0 (11:8; 11:2; 11:3)-Sieg gegen einen überforderten TV Dörnberg sicherte das Team um Kapitän Maximilian Breier, Christof Jugel, Timo Bernhard, Dennis Moll, Manuel Ullrich, Jan-Philipp Gerhardt, Sascha Willer, Alexander Jakoby, Paul Kullmann und U-16-Spieler Viktor Maurer den Gruppensieg und den Einzug ins Halbfinale. Doch die Souveränität der Vorrunde sollte sich am Ende noch als Nachteil für die Oppauer herausstellen. Als Gruppenerster traf der TBO auf die TuS RW Koblenz, die vom ehemaligen deutschen Nationalspieler Frank Laux angeführt wurde. Dies brachte den TBO zur Verzweiflung. Pech für die Oppauer, dass der bis dahin abgeklärt aufgetretene Zuspieler Bernhardt angeschlagen auf das Halbfinale verzichten musste. Bitter, dass sich auch Stellvertreter Moll verletzte, sodass Bernhardt doch wieder übernehmen musste. Mit einer überraschend deutlichen 0:3- (7:11; 8:11; 5:11)-Niederlage im Gepäck, schlichen die Oppauer vom Feld. Der Traum vom Aufstieg schien ausgeträumt. „Da hat man mal wieder, unabhängig vom Verletzungspech, gesehen, dass wir gegen erfahrene Mannschaften unsere Probleme haben. Sobald unsere Schlagmänner drei, vier Fehler machen, werden wir nervös“, versuchte Bog eine erste Erklärung für die unerwartete Pleite zu finden. Einen Funken Hoffnung gab es für den TB Oppau am Ende des Tages dann aber doch noch. „Ich habe aus Waldrennach, wo die Aufstiegsspiele in die Bundesliga Süd stattfanden, eine Nachricht erhalten, dass die beiden Westvereine aus Wünschmichelbach und Weisel kurz vor dem Aufstieg stehen“, sagte Bog mit immer noch strahlenden Augen. Der Aufstieg der beiden Westvereine hätte zur Folge, dass auch der Drittplatzierte von Rendel zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga West berechtigt wäre. Klar, dass der TBO mit diesen Aussichten besonders motiviert in die Begegnung gegen den TV Homburg ging. Gut für die Oppauer, dass die Homburger im Halbfinale äußert fragwürdig gegen den TV Rendel ausschieden und somit mehr oder minder mit dem Aufstieg abgeschlossen hatten. Der klare 3:0 (11:8; 11:6; 11:4)-Erfolg war dann nur noch Formsache für den TB Oppau. „Homburg war nach dem unglücklichen Ausscheiden bedient. Wir haben am Ende gegen eine gebrochene Mannschaft gespielt“, ordnete Bog die Partie richtig ein. Und um 19.07 Uhr kam die erlösende Nachricht aus Waldrennach: Der TB Oppau kehrt dankt der Schützenhilfe von Wünschmichelbach und Weisel in die Zweite Bundesliga West zurück. Der dritte Aufstieg nach 2008 und 2010 war perfekt.

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