Ludwigshafen AfD: Christen zieht Kandidatur für Bundestagswahl zurück

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Christiane Christen wird nicht für die AfD als Direktkandidatin bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Ludwigshafen-Frankenthal antreten. Am Mittwoch hat die 43-Jährige aus Harthausen angekündigt, ihre Kandidatur niederzulegen. Hintergrund ist der seit Langem schwelende Streit mit dem AfD-Landesvorsitzenden Uwe Junge. Dessen Führungsstil kritisiert seine Stellvertreterin scharf. Wer Junges Linie nicht folge, werde von ihm quasi zum Abschuss freigeben, so Christen. "Ich bin frustriert. Wir sind hier nicht beim Militär", meinte Christen zu dem ihrer Ansicht nach autoritären Umgangston Junges, den sie sich mit der Bundeswehr-Vergangenheit des 59-Jährigen erklärt. Der Oberstleutnant a. D. leide an Verfolgungswahn. Seine Widersacher setze er auf eine "Abschussliste".Der Partei will Christen treu bleiben, an einen Austritt denke sie nicht. Im Landesvorstand will sie weiter mitmischen."Hier sehe ich für mich noch eine bedeutende Aufgabe." Der Zeitpunkt ihres Rückzugs sei vertretbar, da der Wahlkampf in Rheinland-Pfalz noch nicht in der heißen Phase sei. Ihr Fazit: "Wenn es innerhalb des Teams, das gemeinsam kämpfen soll, zu Kämpfen kommt, kann das nicht funktionieren." Christen wurde im November in Ludwigshafen von den Kreisverbänden Ludwigshafen und Rheinpfalz/Frankenthal zur Direktkandidatin gewählt. Bei der Kampfabstimmung um einen vorderen Platz auf der Landesliste zog sie im März den Kürzeren. "Ich kann das so nicht nachvollziehen", sagte Landeschef Junge am Mittwoch zu Christens Vorwurf der mangelnden Unterstützung.

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